Mönchengladbacher Behinderten­verbände schlossen sich zur Arbeitsgemeinschaft zusammen

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

Im Frühjahr diesen Jahres haben sich die Mönchenglad­bacher Behin­dertenverbände zur „ARGE der Behindertenver­bände Mönchengladbach“ (ARGE BV@MG) zusammengeschlossen.

Ziel der ARGE BV@MG ist es, gemeinsam die Interessen der Menschen mit den unterschiedlichsten Sinnes- und körperlichen Beeinträchtigungen zu vertreten und dazu die im Laufe der Zeit erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen zu bündeln.

Dies besonders im Lichte der aktuellen und weiterhin zu erwartenden Debatte um das Thema „Inklusion“.

„In Mönchengladbach leben derzeit über 22.000 Menschen mit Behinderungen unterschiedlichster Ausprägung, teilweise mit Mehrfachbehinderungen, von denen eine Vielzahl in den Behindertenverbänden organisiert ist. Das sind demnach annähernd 10% der Mönchengladbacher Bevölkerung.

Dazu beizutragen, die sich daraus für die Betroffenen und ihrem persönlichen Umfeld ergebenden Nachteile hinsichtlich der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu mindern und auszugleichen helfen, ist gemeinsames Ziel der ARGE-Mitgliedsorganisationen“, beschreibt Peter Gabor, Regionalsprecher des Vereins „Leben mit Usher-Syndrom“, die Situation in Mönchengladbach.

Manfred Meyer, Vorstandsmitglied des Blindenvereins Mönchengladbach-Viersen, ergänzt: „Die Bildung der ARGE BV@MG ist eine konsequente Fortführung der schon in der Vergangenheit erfolgreichen Zusammenarbeit mit Teilen von Politik und Verwaltung in Mönchengladbach und den bisherigen städtischen Behindertenbeauftragten sowie seit Neuerem der Inklusionsbeauftragten Ingrid Icking.“

Mitglied in der ARGE BV@MG können Organisationen werden, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind, also weder unmittelbar noch mittelbar mit Organisationen in Verbindung stehen die kommerziell orientierte Aufgaben durchführen.

Die Mitgliedsorganisationen der ARGE BV@MG behalten ihre volle Eigenständigkeit.

„Wichtig ist uns allen gemeinsam, dass wir, wenn es um Belange von Behinderten geht, nicht nur die Interessen der Menschen im Fokus haben, die zu unserer jeweiligen „Behindertengruppe“ zu zählen sind, sondern dass wir uns um die Belange von Menschen mit allen möglichen Sinnes- und körperlichen Beeinträchtigungen kümmern“, sagt Albert Sturm, fachlicher Projektleiter des VdK-Projektes „NULL Barrieren in Mönchengladbach“.

Das funktioniere immer besser, wenn man beispielsweise an die Umgestaltung von Verkehrsräumen denkt, meint Helmut Haile von Pro Retina.

Als erste gemeinsame und zentrale Forderung der ARGE BV@MG wurde im Rahmen des Gründungstreffens definiert, dass Verwaltung und Politik der Stadt Mönchengladbach sicherstellen, dass vor Maßnahmenentscheidungen nachweislich die Belange der Behinderten im Sinne der UN-Behindertenkonvention berücksichtigt werden.

Dazu müsse es in allen Beratungsvorlagen einen Passus geben der lauten könne: „„Auswirkungen auf Behindertenkonformität und Inklusion“ und der dieselbe Priorität erhält, wie der Abschnitt „Auswirkungen auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit“.

Zwischen den ARGE-Mitgliedsorganisationen besteht Konsens darüber, dass eine möglicherweise ins Auge gefasste Bildung eines Behindertenbeirates keine Zustimmung und daher auch kein Beteiligung der Organisationen finden werde.

„Unsere bisherige kooperative Zusammenarbeit bietet eine hinreichende Basis dafür, die Interessen der Mönchengladbacher Bürger mit Behinderungen – gleich welcher Art – nachdrücklich zu vertreten“, erklärt Peter Gabor dazu.

Über die Gründung und ihre Forderungen [Download durch Klick auf Grafik] hat die ARGE Anfang des Monats OB Norbert Bude und die Fraktionen im Mönchengladbacher Rat in Kenntnis gesetzt und hofft nun, dass ihrer Forderung nach Aufnahme des Passus zum Thema „Inklusion“ in allen Beratungsvorlagen entsprochen wird.

Die Aussichten dazu scheinen nicht schlecht zu stehen, haben doch Vertreter von Mönchengladbacher Parteien beim VdK-Forum „Inklusion ist mehr als …“ am 06.07.2013 im Haus Erholung zugesagt, diese Forderung zu unterstützen.

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