Perspektiven für Mönchenglad­bach – Teil III: Handels- und Dienstleistungszentrum [mit O-Ton]

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

mfi-09-10-099Neben den wirtschaftlichen Aspekten des HDZ sieht Wurff Vorteile durch die Platzsituation des neuen Komplexes, der quasi die Mitte der Hindenburgstraße darstelle. Der Platz müsse so gestaltet werden, dass er die Funktion öffentlichen Treffens und Begegnens behalte:

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Hier dieser Interviewteil zum Nachlesen:

BZMG: Herr Wurff, was können wir bei der „Baustelle“ Handels- und Dienstleistungszentrum erwarten?

Andreas Wurff: Derzeit verhandeln wir die Verträge, die Kaufverträge, die wir als Stadt ausgeschrieben haben.

Darüber hinaus gilt es, dieses Zentrum so gut wie möglich in diesen Stadtorganismus einzufügen. Was die Einzelhandelsflächen in der Summe anbelangt, ist es, glaube ich, das Angebot, das am verträglichsten für diese Stadt ist.

Es muss natürlich eine gewisse Größenordnung  sein, damit es attraktiv ist, damit wir die Hindenburgstraße wieder zu dem Einkaufszentrum machen, das es einmal war. Es war ja einmal eine hervorragende Adresse und ich glaube, sie ist auch heute noch eine gute Adresse.

Es gilt hier Einzelhandelsflächen zu schaffen, das ist das Eine. Ich glaube aber auch, es gilt einen neuen städtebaulichen Akzent zu  setzen, der das berücksichtigt, was wir schon heute dort finden. Man kann sagen, was man will: diese Stelle in der Hindenburgstraße ist mit die Prominenteste.

Es ist eine Platzsituation und definiert damit auch so ein bisschen die Mitte der Stadt. Nicht die historische, sondern die heute gegebene.

Die Architektur des HDZ muss auch leisten, dass man nach wie vor diese Mitte der Stadt wiedererkennt.

Wir haben viele Plätze in der Stadt und viele einzelne Situationen, die aber, für sich genommen, selten die Fähigkeit haben identifizierbar die Mitte dieser Stadt zu sein.

Natürlich hat diese Aufgabe und Funktion der Mitte auch der Alte Markt, aber entlang der Hindenburgstraße ist er ein Endstück, ebenso wie der Bahnhof das andere Endstück ist.

In der Mitte brauchen wir einen Magneten und ein erkennbares Zentrum. Das ist, was den Einzelhandel anbelangt, sicher dieses HDZ, aber es bedarf auch einer Aufwertung des öffentlichen Raumes, dieser Platzsituation.

Wenn man sich das heute ansieht – so desolat die Situation auch sein mag – es halten sich sehr viele Menschen dort auf. Sie sitzen auf den Stufen, essen ihr Eis in der gegenwärtigen warmen Periode.

Man kommuniziert dort, man trifft sich. Es ist ein Punkt der identifizierbar ist, wenn man sich verabredet.

Es gibt viele Gründe warum dieser Ort sehr wichtig ist für die Hindenburgstraße, und ich glaube, es ist unsere Aufgabe als Stadt, diese Funktion zu erhalten.

Der Platz wird eine neue Form erhalten, natürlich, dadurch, dass ein neues Bauwerk dazu kommt. Aber die Funktion muss für den Bürger erhalten werden.

Im Moment sind wir in Verhandlungen. Diese Verhandlungen gedeihen recht gut. Die Schwierigkeiten, die der Investor zu bewältigen hat, sind die vielen kleinen Grundstücke, diese vielen Anrainer für den Gedanken des HDZ zu gewinnen. In welcher Form auch immer.

Ob bestimmte Grundstücke oder bestimmte Rechte gekauft werden, bestimmte Zugänglichkeiten verändert werden müssen. Da bedarf es auch immer der Zustimmung der jeweiligen Eigentümer. Das ist eine Arbeit im Kleinen, sehr detailliert, und sie macht gute Fortschritte.

Wir haben, und das habe ich im Stadtrat auch klar zum Ausdruck gebracht, ein Ziel vor Augen, das durch den Investor auch so bestätigt wurde.

Zuletzt haben wir gestern Verhandlungen geführt und über dieses Ziel gesprochen: 2014 soll dieses HDZ spätestens eröffnet werden.

Das ist, wenn man so will, ein ehrgeiziges Ziel. Aber, es ist erreichbar, und wir wollen zusehen, dass wir dieses Ziel mit dem jetzigen Partner – Sie wissen, dass dieser Vorzugsbieter MFI ist – auch erreicht wird. Im Moment sind die Zeichen dafür positiv.

Wir als Stadt haben aber auch die Verantwortung, dass dort etwas passiert. Ich sage das ganz bewusst.

Im Moment sind wir mit MFI in Verhandlungen. Ich glaube aber dass es, egal ob wir diese Verhandlungen positiv zu Ende zu bringen oder auch, wenn es denn unbedingt sein muss und nicht anders geht, die Reißleine ziehen und ggf. dann mit jemand anderem zusammen arbeiten werden: Diese Stelle darf nicht so bleiben.

Das ist abträglich für die Stadt und je länger diese Situation anhält, umso negativer wird sie. Wir sind alle unter Erfolgsdruck, wenn sie so wollen, zumindest einen Raum zu realisieren, zumindest eine neue Mitte zu begründen.

Das wollen wir gerne mit MFI tun. Im Moment ist das sehr positiv. Wir werden es aber auf jeden Fall als Aufgabe der Stadt sehen, dass dieses Zentrum errichtet wird.

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