VEP & Schürenweg – Teil I: Anlieger von Schürenweg und Bergstraße leiden unter steigendem Verkehrsaufkommen

Hauptredaktion [ - Uhr]

bzmg-fr.jpgEigentümer und Mieter am Schürenweg sind genervt. 20.000 Fahrzeuge täglich nutzen diese Verbindungsstraße zwischen der Bundesstraße 230 (Waldnieler Straße) und der L116 (Kaldenkirchener Straße) und darüber hinaus bis zur Bergstraße in Richtung Eicken.

Schier unerträglicher Lärm, Feinstaubemissionen und Gefährdung von Fußgängern, Fahrradfahrern haben zur Gründung einer Interessengemeinschaft geführt.
Hier ein BZMG-Interview mit Initiator und Sprecher Frank Sentis:

BZMG: Was bedeutet „Interessengemeinschaft Schürenweg“?

Frank Sentis: Wir sind die Anlieger des Schürenwegs, der Bergstraße und aller angrenzenden Straßen. Der Bereich beginnt an der Bergstraße und reicht  bis zur Marienschule, also von der Hohenzollernstraße bis zur Viersener Straße.

BZMG: Wofür treten Sie ein?

Sentis: Die enorme Verkehrsbelastung in unserem reinen Wohngebiet hat uns zur Gründung dieser Interessengemeinschaft veranlasst. Heute fahren bis zu 20.000 Fahrzeuge über den Schürenweg und die Bergstraße, wodurch die Emissionsbelastungen so extrem geworden sind, dass wir uns zu diesem Schritt entschlossen haben.

BZMG: Ist die Verkehrsbelastung das einzige Problem?

Sentis: Außer der hohen Verkehrsbelastung, aber damit zusammenhängend sehen wir die Schwierigkeiten bei der Fahrbahnquerung. Als Fußgänger von der einen auf die andere Straßenseite zu kommen, ist äußerst schwierig und gefährlich.

Weiter Probleme bestehen, aus den Seitenstraßen in den Schürenweg oder die Bergstraße einzubiegen. Das ist zeitweise fast unmöglich. Oft ist das so gravierend, dass man eine andere Route einschlagen muss, um dann irgendwo zu drehen, um in die Richtung zu kommen, in die man eigentlich hin will.

Darüber hinaus birgt der Fahrradweg auf dem Bürgersteig des Schürenweges viele Gefahren. Und das nicht nur für die Anlieger, sondern auch für die Schüler, die den Schürenweg nutzen, um zur Schulen zu kommen. Es fehlt eine Markierung zwischen Fußgänger- und Fahrradweg.

BZMG: Welche Arten von Fahrzeugen benutzen den Schürenweg?

Sentis: Wir haben hier eine große Anzahl von Pendlern, da der Schürenweg an dieser Stelle die einzige Verbindungsstraße vom Osten in den Westen der Stadt ist. Außerdem ist er der einzige Zubringer zur A52-Auffahrt Nord.

Des weiteren benutzen in letzter Zeit vermehrt Lkws unsere Straße als Abkürzung, sicherlich auch um Mautgebühren zu sparen.

BZMG: Haben Sie eine Idee, wie hoch die Mauteinsparungen sein können?

Sentis: Genaue Zahlen liegen mir noch nicht vor, Fakt ist aber: je größer das Fahrzeug ist und je höher die Schadstoffklasse ist, desto höher ist die Einsparung für den Spediteur.

BZMG: Die Verkehrsführung aus Richtung Kaldenkirchener Straße endet nun nicht an der Viersener Straße, wie sieht es weiter Richtung Waldnieler Straße aus?

Sentis: Wenn hier etwas für die Beschränkung des Lkw-Verkehrs gemacht werden soll, muss man den gesamten Bereich von der Bergstraße bis zu Nicodemstraße sehen. Von der breiten Monschauer Straße kommend beginnt ab der Nicodemstraße ein Wohngebiet mit teilweise sehr schmalen Straßen: Metzenweg, Marienburger Straße und eben Schürenweg und Bergstraße.

Daher sind wir der Meinung, dass es ein Lkw-Durchfahrverbot geben muss von der Nicodemstraße bis zur Bergstraße.

BZMG: Nun befassen Sie sich momentan vornehmlich mit dem Schürenweg. Gibt es Kontakte über den Schürenweg hinaus Richtung Nicodemstraße mit anderen Betroffenen?

Sentis: Momentan konnten wir uns aus zeitlichen Gründen nur mit den Problemen von Schürenweg und Bergstraße intensiver befassen. Wir haben gerade erst im November mit unserer Initiative begonnen, werden aber in den nächsten Wochen und Monaten auch zu den Anwohnern von Marienburger Strasse, Metzenweg und Nicodemstraße Kontakt aufnehmen.

BZMG: Als wesentliches Ziel haben Sie ein Lkw-Durchfahrverbot genannt. Wie stellen sich denn die Politiker, die politischen Parteien dazu?

Sentis: Bisher haben wir mit verschiedenen Fraktionen gesprochen. Wir waren bei den Grünen, bei der FWG. Auch mit der FDP hatten wir ein Gespräch. Am kommenden Donnerstag folgt ein Gespräch mit der hiesigen CDU. Ein Termin mit der SPD ist in Vorbereitung, wobei ich hoffe, dass auch das Gespräch schnellstmöglich zustande kommt.

Wir haben unsere Probleme vorgestellt und von allen Seiten gab es Zustimmung, dass es hier bei uns große Probleme gibt. Allen Gesprächspartnern war bekannt, welchen Verkehrsbelastungen die Anwohner hier ausgesetzt sind.

BZMG: Gibt es schon irgendwelche Zusagen seitens der Politik?

Sentis: Nein, wir wollen auch nicht mit irgendeiner einzelnen Partei zusammenarbeiten, sondern mit allen, weil wir die Situation nicht als parteipolitisches Problem, sondern als Problem der hier lebenden Anwohner sehen.

BZMG: Glauben Sie, dass Sie so kurz vor der Kommunalwahl erfolgreicher sein können als nach der Kommunalwahl?

Sentis: Ich erwarte schon, dass eine Hilfe der Politiker nicht mit der Kommunalwahl endet. Es ist sicherlich eine langfristigere Aktion, die über die Kommunalwahl hinaus reicht.

BZMG: Ihre Lösungsvorschläge haben Sie sicherlich zusammengefasst. Welche sind das?

Sentis: Wir sehen im neuen Verkehrsentwicklungsplan sehr gute Ansätze, die auch auf den Schürenweg angewandt werden sollten.

Da ist zum einen ein LKW-Routenkonzept. Unser Lösungsansatz sieht klar vor, dass der gesamte Lkw-Verkehr von unseren Straßen weg auf die vorhandenen Landes- und Bundesstraßen oder auf die Autobahnen verlagert wird.

Nach unseren Vorstellungen soll zwischen der Kaldenkirchener und der Viersener Straße eine Verbindungsstraße gebaut werden.

Dazu würde die schon ebenfalls im Verkehrsentwicklungsplan enthaltene „Nordspange“, die momentan in Verlängerung der Künkelstraße an der Kaldenkirchener Straße endet, über diese hinaus bis zur Viersener Straße geführt werden.

Neben der Entlastung unseres Wohngebietes hätte das die Vorteile, dass die Pendler aus dem Gebiet Großheide nicht erst in Richtung Stadt fahren müssten, um auf die Autobahn zu kommen und – und das scheint mir ganz wichtig, dass damit das erheblich erweiterte Franziskus-Krankenhaus besser an Neuwerk und an die Autobahn angebunden wird. Das kann schließlich auch Leben retten.

BZMG: Gibt es noch weitere Vorschläge?

Sentis: Als kurzfristige, wenn auch nur vorübergehende Maßnahmen sollten an den Kreuzungen Schürenweg/Kaldenkirchener Straße, Schürenweg/Viersener Straße und Bergstraße/Hohenzollernstraße Abbiegeampeln mit optimierter „Grünschaltung“ installiert werden. Das wäre nicht nur ein Vorteil für die Anlieger, sondern auch für die Autofahrer, die hier jeden Morgen im Stau stehen.

Auch die Beschilderung ist verbesserungswürdig. Weiter könnte man über 30-km Zonen nachdenken. Auch zum Schutz der Schüler der angrenzenden Schulen.

BZMG: Können Sie sich vorstellen, dass aus Ihrer Interessengemeinschaft eine größere Initiative, über den Schürenweg hinaus entsteht?

Sentis: Wir sehen unseren Bereich nicht isoliert. Der Verkehrsentwicklungsplan zeigt gute Ansätze: Querverkehre vermeiden, Pendler strahlenförmig aus der Stadt leiten. Das ist auch unsere Meinung. Aus diesem Grund ist ein Zusammenschluss mit Interessengemeinschaften anderer Straßen ohne weiteres denkbar.

BZMG: Herr Sentis, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte
Bernhard Wilms

ig-schuerenweg-01.gifUm diesen Bereich kümmert sich die Interessengemeinschaft

Hier zwei Bilder, die einen Eindruck von Verkehrs- und damit Emissionsbelastung am Schürenweg geben:

ig-schuerenweg-03.JPGig-schuerenweg-04.JPG

ig-schuerenweg-02.gifUnd so sieht das Verkehrskonzept der „Interessengemeinschaft Schürenweg“ zur Erweiterung der „Nordspange“ aus

Kontakt:

Interessengemeinschaft Schürenweg
Frank Sentis
Schürenweg 49
41063 Mönchengladbach

Telefon: 0 21 61 – 2 12 32
Mobil: 01 73 – 49 94 983

Mail: ig.schuerenweg@online.de

Ein Kommentar zu “VEP & Schürenweg – Teil I: Anlieger von Schürenweg und Bergstraße leiden unter steigendem Verkehrsaufkommen”
  1. hallo
    zusaMMen,

    die stadt mönchengladbach
    publiziert die probleMatik auch:
    http://www.moenchengladbach.de/probuerger/public/produkt_detail.cfm?produkt_id=1593&CFID=230119&CFTOKEN=77245826
    das findet man u.a. im techn. bericht 10.
    schön das die auch solche probleme erkennen.
    das ist doch mal bürgernähe.

    im übrigen ist wegeführung für fahrradfahrer
    für mönchengladbacher verhältnisse
    geradezu vorbildlich und ungewöhnlich,
    einzig die markierung auf den gehwegen
    fehlt leider noch teilweise,
    sicherlich wird dort bald
    das ein oder andere farbtöpfchen
    geöffnet werden.

    gut das die stadt
    auch die borussia unterstütze
    zum nordparkplatz umzuziehen,
    dadurch wurde es ja auch schon ruhiger.

    fun and sun

    pri and sac

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