Verkehr Hindenburgstraße • Teil XI: Galeria Kaufhof Mönchengladbach lehnt Vorstoß von CDU und SPD ab • Geschäftsleiter Steffen Siewert: „Das ist kein guter Stil“

Bernhard Wilms [ - Uhr]

[11.04.2016] „Mit großer Verwunderung musste ich als einer der größten Anrainer der Hindenburg­straße der Presse entnehmen, dass die Ratsfraktionen von SPD und CDU eine alternative Routenplanung für den Bus­verkehr zur Entscheidung bringen wollen“, erklärt Galeria-Geschäftsleiter Steffen Siewert.

Auch als Mitglied des Facharbeitskreises „ÖPNV Hindenburgstraße“ habe er sich eine Vorabinformation gewünscht. Das sei kein guter Stil und kein Zeichen für ein konstruktives Miteinander.

In mehreren Sitzungen hatten von der Busverkehrsführung auf der Hindenburgstraße betroffene Unternehmen und Interessenverbände in intensiven Diskussionen das Ergebnis des Gutachtens des Planungsbüros Schmechtig beleuchtet.

Dieses Gutachten habe klar belegt, dass die Aufsplittung der Busführung zu einer deutlichen Verschlechterung der ÖPNV-Erreichbarkeit der Hindenburgstraße und zu einer Verminderung der Transparenz des Busnetzes für die Bürger, Nutzer und Kunden führen würde.

„Alle bisherigen Untersuchungen werden mit diesem politischen Vorpreschen ad absurdum geführt“, stellt Siewert gegenüber BZMG fest und ergänzt: „Erreichbarkeit und Mobilität werden eingeschränkt und damit die Attraktivität der Hindenburgstraße als Einkaufsmagnet auf Dauer abnehmen.“

Außerdem würde die Ersatzinfrastruktur den ohnehin leeren Stadtsäckel mit rund einer Million Euro belasten und zusätzlich weitere Kosten auf Stadt und NEW zukommen.

GALERIA Kaufhof selbst würden durch diese Maßnahme pro Wochentag einige Hundert Kunden verlorengehen. Dies habe man, so Siewert, beispielsweise im letzten Jahr schmerzlich feststellen müssen, als der Busverkehr in der Hindenburgstraße wegen Sanierungsarbeiten für etwa 6 Wochen eingestellt wurde.

Tatsache sei, dass für den Einzelhandel die Erreichbarkeit wichtiger ist denn je und bei diesem „Quasi-Probebetrieb“ klare Frequenzverschiebungen erkennbar waren.

Insofern hält er die nunmehr von CDU und SPD vorgeschlagene Probephase für überflüssig, für alle Seiten zu kostspielig und zu zeitaufwendig und für die Kunden und ÖPNV-Nutzer unzumutbar.

 

6 Kommentare zu “
Verkehr Hindenburgstraße • Teil XI: Galeria Kaufhof Mönchengladbach lehnt Vorstoß von CDU und SPD ab • Geschäftsleiter Steffen Siewert: „Das ist kein guter Stil“”
  1. @ Pluto

    Geniale Idee. Dass Hans-Peter und Felix da nicht längst drauf gekommen sind.

    Fliegende Teppiche, die regelmäßig abheben und landen – das bringt Image und Presse. Garantiert weltweit! Endlich ein Gladbacher Alleinstellungsmerkmal!

    Die GroKoisten müssen direkt die Brudermänner fragen. Haben die bestimmt auch im Programm zur Vermittlung. Bei den Kontakten in den Orient!

    Weiterer Pluspunkt: garantiert umweltfreundlich, CO2-neutral und nie mehr Pflasterschäden auf der Hindenburgstraße.

  2. Die Herren Schlegelmich und Heinrichs haben doch Kontakte in den Orient.

    Besteht da nicht die Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr auf fliegende Teppiche umzustellen.

    So wie ich das hier mitbekommen habe, traut man den beiden doch mittlerweile alles zu.

  3. Das Gutachten stellte auch fest, dass die Belastung der Steinmetzstraße für die ca. 450 Busse täglich zu groß ist und mit mehr Staus zu rechnen ist.

    Weiterhin sind die Kolonnenfahrten 3 * 3 und 2 * 2 Busse pro Stunde problematisch, vor allem an den Haltestellen.

    Die Kreuzung Bismarckstraße Steinmetzstraße wird erheblich zusätzlich belastet.

    Wird denn wirklich Platz auf der Hindenburgstraße für etwas Anderes?

    Die Geschäfte müssen ja auch beliefert werden und die Radfahrer können ja jetzt auch fahren. Und wer bezahlt dann diesen Umbau, vor allem da die Bustrasse gerade teilweise erneuert wurde.

    Ein Alternative unter Berücksichtigung des Gutachtens hat die Verkehrswende-MG aufgezeigt.

    Danach sollten 3 Linien (z.B. 3, 7, 10) auf der Hindenburgstraße verbleiben in beiden Richtungen, alle anderen auf der Steinmetzstraße, damit wird eine Rückzahlung der Fördermittel vermieden.

    Mit der beschriebenen Anpassung der Ampeln lösen sich auch die Staus auf (das wäre auch heute schon sinnvoll).

    Später kann dann auch der beschriebene Bustreff Aachener Straße eingerichtet werden sowie die weiteren Haltstellen auf der Steinmetzstraße.

    Es verbleiben in Phase 1 pro Tag nur noch ca. 153 Busse pro Richtung auf der Hindenburgstraße und ca. 300 Busse pro Richtung für die Steinmetzstraße.

    Die NEW kann sich dann auch mit E-Bussen auf diese 3 Linien konzentrieren, was die Luftqualität der Einkaufsstraße erheblich entlasten würde. Weiterhin werden alle Beschriebenen Probleme für Geschäfte und Gäste vermieden und der ÖPNV wird gestärkt.

    Vielleicht kann diese Alternative auch mal getestet werden, dann gibt es eine Vergleichsberechnung.

  4. Das scheint sich ja wohl zum dritten grossen Bockmist von Dr. H.P. Schlegelmilch und seinem politischen Helferlein F. Heinrichs auszuwachsen.

    Solche kapitalen Fehler sind mit jugendlichem Eifer nicht zu erklären.

    Da muss auch ein geregelt Mass an intelellektueller Dummheit mitspielen.

    Ich verstehe absolut nicht, warum sich diese beiden aussergewöhnlichen Projektentwickler zu solchen Fehlern hinreissen lassen.

    Macht mal ruhig weiter, Jungs. Irgendwann debattiert der Bundestag über eure Lausbubenstreiche.

    Oder noch besser: Schnürt doch bitte ganz schnell eure Ranzen und emigriert nach Arabien. Die warten da schon auf euch.

  5. Schon bemerkenswert.

    Da gibt es ein Gutachten (wie teuer war das nochmal?), das die vorhandene Bussituation auf der Hindenburgstraße belegt.

    Jetzt dreht die Groko mal eben alles zurück. Übrigens ohne Rücksicht auf Menschen, Handel und Stadtentwicklung.

    Der neuralgische Punkt „Obere Hindenburgstraße“ wird dadurch noch empfindlicher, wegen fehlender Haltestelle.

    Hat sich jemand mal wirklich die Mühe gemacht, die neuen, rückführenden Haltestellen aufzuzeigen?

    Wer da nicht gut zu Fuß ist, kann schon mal mit dem Trainig anfangen.

    Nee, Groko, denkt mal ein wenig mehr an die Stadt und die Menschen in ihr.

  6. Kein guter Stil? Die GroKo, allen voran die Fraktionsvorsitzenden, ist längst so weit weg vom Bürger und wirklichen Leben, da kann man auf solche Kleinigkeiten wie Stil keine Rücksicht nehmen.

    Die haben die absolute Mehrheit und „regieren jetzt durch“.

    Außerdem war das CDU-Sprachorgan/Jüngermanns schon voll des Lobes wegen dieser „mutigen“ Entscheidung der Politik (gemeint war selbstverständlich die GroKo) sich einfach über alles hinwegzusetzen. Wenn die das behaupten muss das wohl stimmen.

    Hauptsache OB Reiners „kämpft“ für ein bisschen Tour de France in Gladbach. Von wegen Image.

    Da kann das Thema Busse auf der Hindenburgstraße leider nicht mithalten.

    Blöd, wenn am Image poliert werden soll, dafür aber dazu beigetragen wird, dass dem Einzelhandel außerhalb dieses Mintos der Rest gegeben wird. Da wird das Image dann auch überflüssig. Sollte der Kaufhof Probleme bekommen, war’s das für die untere Hindenburgstraße.

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