30 Jahre THW-Jugend • Heute beginnt das 15. Bundesjugendlager in Mönchengladbach • Generalstabsmäßige Vorarbeiten im JHQ [mit Slideshow]

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Der Countdown läuft. Auf der Seite des Bundesjugendlagers des THW (Technisches Hilfswerk) wurden die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden herunter gezählt, bis es soweit ist und das 15. Bundesjugendlager beginnt, das diesmal der Landesverband Nordrhein-Westfalen in Mönchengladbach ausrichtet.

Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung wird nicht nur das bisher größte Zeltlager sein, sondern es gibt auch noch etwas Besonderes zu feiern: die THW-Jugend e.V. begeht ihren 30. Geburtstag.

Der THW-Jugend e.V. gehören bundesweit rund 15.000 Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Jahren an.

Die Schirmherrschaft haben Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Bundesminister des Inneren, Dr. Thomas de Maizière, übernommen.

Aber bevor es ans Feiern und den Spaß geht, steht am Anfang, wie so oft im Leben, erst einmal harte Arbeit. Neben den monatelangen Vorberatungen und Planungen musste alles aufgebaut und installiert werden, was einen reibungslosen Ablauf gewährleistet.

Alles wurde bis ins kleinste Detail und mit der vom THW bekannten Professionalität geplant.

Wer, wenn nicht das THW, das mit seinen 80.000 Mitgliedern auch ein humanitärer Botschafter Deutschlands ist, wäre dafür nicht geradezu prädestiniert.

Damit 4.600 Jugendliche und 500 Funktioner (ehrenamtliche Betreuer) eine abwechslungsreiche und interessante Woche in Mönchengladbach verbringen können, zeigten die „großen“ THWler die enorme Bandbreite ihres Könnens.

Planung und Aufbau des Zeltlagers und der erforderlichen Infrastruktur bis hin zu zwei hochmodernen Wasseraufbereitungsanlagen und komplette Verpflegungslogistik (Feldküchen und Caterer) erfolgten im Stil einer Übung für den Ernstfall, der immer wieder geprobt werden muss, damit jeder Handgriff im Ernstfall sitzt. Das Jugendlager ist auch Infrastrukturübung.

Schon während der Fahrt vom Eingang Queens Avenue ins Zentrum des Geschehens im ehemaligen JHQ, wird deutlich, welche logistische Leistung schon in der Vorbereitung des Großereignisses erbracht wurde.

Rund 40 LKW waren allein nötig, um vom Sandsack bis zu Wasseraufbereitungsanlagen alles nach Mönchengladbach zu bringen, was zum Aufbau und Betrieb des Lagers und Ausstattung von Gebäuden, die genutzt werden können, nötig ist.

400 Kräfte waren in der Vorbereitungs- und Durchführungsphase tätig und 1.000 Ehrenamtliche haben mit angepackt. Allein mit dem Verlegen der Leitungen waren 100 Personen beschäftigt.

So ideal die Voraussetzungen im Ex-JHQ auch sind, die technische Infrastruktur für die sogenannte stoffliche Ver- und Entsorgung wie Trinkwasser, Abwasser, Müll und 15 Stromgeneratoren mussten wie bei einem Einsatz im Notfall organisiert und installiert werden.

Denn das ehemalige JHQ wurde komplett vom Strom- und Wassernetz genommen.

So wurden allein acht km Leitungen für die Versorgung mit Trinkwasser verlegt und zwei Hydranten aufgebaut. Wasser wird von der Gemeinde Schwalmtal und der NEW zur Verfügung gestellt.

Rund um die Rheindahlen-Rooms entsteht eine regelrechte Zeltstadt.

Allein die Parzellen für die Zelte zu planen, abzustecken und zu nummerieren, sind bei mehr als 5.000 Teilnehmern schon eine fordernde Aufgabe, die schließlich nur eine von vielen ist.

Das THW ist in seiner Struktur weltweit einmalig und gehört organisatorisch als Bundesanstalt zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. Hauptamtlich sind allerdings nur ein Prozent der Mitarbeiter tätig.

Auf der Homepage, auf der zu „stöbern“ empfehlenswert ist, bekommt man einen Eindruck der Bandbreite der Leistungen und ein Bild von Einsätzen, die gerade in den letzten Monaten allein wegen Unwettern, Starkregenereignissen und demzufolge Hochwasser, im In- und Ausland nötig waren.

Über die Struktur des THW erfährt man z.B.:

„99 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich im THW. In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit mehr als 80.000 Helferinnen und Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent und engagiert Hilfe zu leisten.

Das Technische Hilfswerk passt bereits seit sechs Jahrzehnten seine Strukturen flexibel den sich ändernden Gefahrenlagen an. Modernes Einsatzgerät und gut ausgebildete Spezialisten sind Grundlage der hohen Effizienz – in Deutschland und in der ganzen Welt.“

Vom 6. bis 13. August stehen beim Bundesjugendlager Spaß, Spiel, Workshops, Wettkämpfe und Ausflüge auf dem abwechslungsreichen Programm.

Für abendliche Unterhaltung werden Filmvorführungen, für die das ehemalige Kino im JHQ „Globe“ reaktiviert wurde, Partys, Disco und Lifemusik sorgen.

Getränke und kleine Snacks gibt es für die Jugendlichen im „Brause-Garten“ und die Erwachsenen können den Abend z.B. bei einem Bier in der „Glück-Auf-Stube“ ausklingen lassen.

Am 09.08.2014 steht der Bundesjugendwettkampf im Mittelpunkt, bei dem die 16 besten Mannschaften aus allen Bundesländern gegeneinander antreten.

Etwas Besonderes wird es am 10.08.2014 geben. An diesem Tag präsentiert sich das THW und die THW-Jugend mit verschiedenen Attraktionen und viel Technik beim großen Familientag im Borussia-Park.

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird mit Aktionsbühne, Spielstationen und Geräteausstellungen zwischen 11 und 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Das Bundesjugendlager ist der alle zwei Jahre stattfindende Höhepunkt der Jugendarbeit des THW.

Ziel des Verbandes ist es, Kinder und Jugendliche unter dem Motto „spielend helfen lernen“ an die Technik des THW heranzuführen und darauf vorzubereiten, anderen verantwortungsvoll und wirksam zu helfen.

Auf ein breites und abwechslungsreiches Angebot, wie Ausflüge, Bildungsseminare, Freizeitangebote, Zeltlager, wird großer Wert gelegt. Genauso wie die Ergänzung dieser Angebote durch fachtechnische Ausbildung im Bevölkerungsschutz auf vielfältige Weise. Auch der internationale Jugendaustausch mit ebenfalls im Bevölkerungsschutz aktiven Jugendgruppen, gehört selbstverständlich dazu.

Die Verbandsaktivitäten stehen ganz im Zeichen der Toleranzförderung, Demokratiestärkung und Wertevermittlung.

THW-Jugend ist mehr als „nur“ Freizeitbeschäftigung: spannend, hochinteressant, abwechslungsreich.

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