Niederrheinisches Freilichtmuseum in Grefrath: Wie wurden Lebensmittel früher konserviert?

Hauptredaktion [ - Uhr]

Ein Stück Küchen- und Kulturgeschichte lebt im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath auf. Das Haltbarmachen, Konservieren und Lagern von Lebensmitteln in vortechnisierter Zeit ist das Thema der Sonderausstellung „Wir gehen ans Eingemachte.“­Ã‚ 

Dabei werden zahlreiche Objekte vom Einmachglas bis zum Sauerkrautfass in den Ausstellungsräumen gezeigt und mit kurzen Begleittexten erläutert. „Wir zeigen längst vergessene Verarbeitungsmethoden“ berichtet Dr. Katharina Hüsers-Döhmen, stellvertretende Leiterin des Freilichtmuseums.

Themenschwerpunkte sind die Lagerung von Obst und Gemüse, das Trocknen und Dörren, Einkochen von Früchten und Gemüse, die Geschichte und Verwendung des Zuckers, die Herstellung von Saft und Gelee, Sterilisieren in Dosen, Steingutkrügen und Gläsern, die Konservierung von Fleisch, das Kühlen und Gefrieren in früheren Kühlschränken. „Die Ausstellung gibt einen vielfältigen Rückblick, wie unsere Vorfahren es verstanden, alle auftretenden Schwierigkeiten zu meistern und die Lebensmittel dennoch haltbar zu machen“, so Kulturdezernent Professor Leo Peters. „Sie kannten dabei eine Reihe von Kniffen, um ihre Probleme mit Einmachen oder Konservieren zu lösen.“

Die kleinen und großen Museumsbesucher sollen aber nicht nur die Verarbeitungsmethoden aus Urgroßmutters Zeiten kennen lernen, sondern sie erhalten bei verschiedenen museumspädagogischen Spielen und einem vielfältigen Begleitprogramm auch die Gelegenheit, die früheren Techniken aktiv auszuprobieren. „So können sie beispielsweise mit einem Kraut- oder Kohlhobel Sauerkraut herstellen oder Apfelkompott und Apfelsaft produzieren“, berichtet Dr. Heinz-Peter Mielke, Leiter des Freilichtmuseums.

Auch für Schulklassen bietet das Museum nach den Sommerferien besondere Führungen an. „Dabei werden wir zum Beispiel den Gemüsegarten, der speziell für die Ausstellung angelegt wurde, besichtigen und alte Gemüsesorten zeigen und erklären“, berichtet Hüsers-Döhmen. Für diese Führungen ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 02158-91730 notwendig.

Die Sonderausstellung in der Dorenburg wird am Sonntag, 22. Juni, um 11:00 Uhr eröffnet. Dabei werden Mitglieder des „Forums „Älter werden in Grefrath e. V.“ historische Kleider aus dem Museumsbestand vorführen. „Sie zeigen zum Beispiel, welche Kleider die Frauen früher in der Küche trugen“, berichtet Mielke.

Begleitprogramm zur Ausstellung:

  • Sonntag, 17. August 2008: 11:00 Uhr:
    Alte Gemüsesorten und Kräuter – der Gemüse- und Kräutergarten auf dem Museumsgelände wird vorgestellt
  • Samstag, 30. August, 14:00 Uhr:
    Dörrobstbereitung
  • Sonntag, 14. September, 11:00 Uhr:
    Sauerkrautherstellung und Einkochen wie in alten Zeiten
  • Sonntag, 12. Oktober, 11:00 Uhr:
    Saften und Apfelkompottherstellung
  • Samstag, 15. November, 12:00 Uhr:
    Wurstmachen

Weitere Informationen zur Sonderausstellung und dem Begleitprogramm unter der Telefonnummer 02158-91730.

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