E-Mail 'Offener Brief zum Beitrag "Pyrrhussieg" in der RP vom 6.11.2010'

Von Jochen Hermanns [ - Uhr]

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3 Kommentare zu “Offener Brief zum Beitrag „Pyrrhussieg“ in der RP vom 6.11.2010”
  1. Einige Einwände von Herrn Jüngermann kann ich hier durchaus nachvollziehen.

    Etwas an seinem Artikel hat mich allerdings enorm gestört und das bezieht sich nicht auf die Situation in in unserem kleinen Provinzstädtchen.

    Jüngermann wirft dem Bürgertum einen neuen Sport „Politiker erpressen“ vor. Das ist mir persönlich ein wenig zu einfach.

    Die erste Frage, die ich mir im Angesicht dieser Entwicklung doch stelle ist, warum der Bürger diesen „neuen Sport“ entdeckt hat.

    Allenthalben wird geklagt, dass das Interesse an der Politik geschwunden ist. Aber auf einmal werden neue Gestaltungsmöglichkeiten entdeckt und Politiker sollen sich sich erpresst fühlen?

    Ist Bürgerbeteiligung dann generell Erpressung? Dann wären Wahlen ja auch Erpressung. Was für eine schlimme Zeit für Politiker.

    Aber dafür gibt es einen Trost: Nach der Wahl ist man nicht mehr dem Wähler, sondern nur noch dem Gewissen verpflichtet.

    Die ganze „Erpressungssituation“ nun zwischen den Wahlterminen noch einmal durchmachen zu müssen, war bisher nicht geplant und ich finde es erstaunlich, wie manch Politiker auf diese Situation regiert.

    Einige werden nervös und entblößen erhebliche Unkenntnisse unseres politischen Systems.

    Zwar weiß man, dass man seinem Gewissen verpflichtet ist, vergisst aber, dass der Bürger die eigentliche Legislative des Staates ist.

    Aber wer läuft auch schon immer mit dem Grundgesetz rum?

  2. Dank Internet sind die Bürger heute informierter, können Argumente der Politiker leichter selbst recherchieren.

    Ungereimtheiten und Widersprüchliches fällt dadurch auf, das wirft dann natürlich Fragen auf.

    Unbequem wird es dann für Politiker und Lobbyisten, wenn diese Fragen sachlich und faktisch nicht vollständig und klar beantwortet werden. Da fallen Masken.

    Wären Argumente stimmig, ob in Stuttgart oder in Wanlo, dann würden die Menschen das auch verstehen. Die meisten, die demonstrieren, sind doch keine Grundquerulanten oder verbohrten Mitmenschen. Es fallen eben nur Ungereimtheiten auf, die Politiker nicht hinreichend erklären können.

    Die Beantwortung der Einwändungen der Wanloer, zwingt alle dazu, nochmal gründlich nachzudenken. Was Politiker nicht erklären können, muss nun die Verwaltung und die NVV übernehmen. Das ist doch erst einmal gut für alle Beteiligten.

    Gereizt reagieren Bürger außerdem zunehmend, wenn klar wird, dass einerseits überall – und gerade bei Stellen, die Bürger spüren – gespart wird, aber andererseits für manche „Wirtschaftsförderung“ zu Lasten vieler und zum Nutzen Einzelner Geld da ist.

    Die Standardantwort ist dann „Arbeitsplätze“ oder „das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“.

    Arbeitsplätze schafft auch eine Schafherde auf der Wiese: ein Schäfer, Wolle zur Fabrik, Fleisch für den Metzger.

    Arbeitsplätze schafft auch eine Biogasanlage auf der gleichen Wiese: Bauarbeiter, Anlagenbetreiber. Das kann man doch drehen und wenden wie man will.

    Und die Mark kann ich auch nur einmal ausgeben, also ist es doch richtig zu überlegen, wohin die Summe aller Einnahmen fließt.

    Also ist es auch für die Steuerzahler gut, wenn Bürger kritisch nachfragen, was wofür ausgegeben und subventioniert wird. Es ist schließlich leichter, fremdes Geld auszugeben als das eigene.

    Presse sollte Bürger nicht beschimpfen, sondern Bedenken ausgewogen präsentieren. Gerade weil sich auch deren Leser über das Internet zusätzlich informieren.

    So ein RP-Kommentar ist gründlich daneben, der hat den Zeitgeist noch nicht mitbekommen.

    Oder aber die RP sichert sich nur ihre NVV-Werbeanzeigen und Beilagen. Unabhäniger Journalismus ist das an der Stelle jedenfalls nicht. Da bin ich schon von der RP enttäuscht.

  3. Wenn das Einmahnen von Transparenz, das Einmahnen unserer demokratischen Grundrechte, das Einmahnen von Vernunft, das Einmahnen von Ernstnehmen der Bürger, das Offenlegen von Missständen als Erpressung aufgefasst wird, dann bin ich gern ein Erpresser.

    Allein das Einmahnen hat es ja mitgebracht dass vielleicht nachgedacht wird. Vielleicht……allein mir fehlt, mal wieder, der Glaube.

    Niemand hat versucht, einen der Politiker zu diskredittieren. Man wollte und will einfach Antworten und Stellungnahmen. Wenn das zu viel verlangt ist, „erpresse“ ich weiter.

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