Denkmalensemble im Nordpark ist komplett

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„Die Stadt hat damals mit dem Ankauf des Nordparks den goldenen Griff gemacht, wobei das Denkmalensemble allerdings die Perle des Areals darstellt“, so Ralf Maibaum, der heute vor dem Objekt am Konrad-Zuse-Ring/Ecke Heinz-Nixdorf-Straße die umfangreiche Baugenehmigung für die Sanierung des historisch wertvollen Gebäudes durch den stellvertretenden Leiter des Fachbereichs Baurodnung und Denkmalschutz, Karl-Heinz Herpens, überreicht bekam.­Ã‚ 

Das dreiteilige Gebäude, das bis Mitte nächsten Jahres rund 22 Büroeinheiten zwischen 140 und 500 Quadratmeter Platz bieten wird, ist das letzte von ingesamt 18 in den Jahren 1907 bis 1909 errichteten Einzelgebäuden, die idyllisch eingebettet in Grünflächen mit altem Baumbestand liegen.

„Die Fertigstellung für das Hauptgebäude am Anger ist bereits für Dezember vorgesehen. Das komplette Objekt wird Mitte nächsten Jahres saniert sein“, so Ralf Maibaum weiter, der im Auftrag des Investors für die Sanierung und Vermietung eintritt. Rund 90 Prozent der Fläche wird nach seiner Einschätzung Anfang nächsten Jahres vermietet sein. Zur Vermietung stehen Büro- und Atelierflächen mit hochwertiger Ausstattung sowie 1.000 Quadratmeter Lagerflächen, die auch für Mieter benachbarter Gebäude zur Verfügung stehen.

Etwa 3,5 Millionen Euro werden in die Sanierung des Gesamtobjektes investiert, das sich in Angerobjekt, ehemaliger Kantine und einem historischen Einzelgenbäude aufgliedert. Dass bereits in den letzten sechs Monaten kräftig investiert wurde, zeigt unter anderem die neue Bedachung, die in ihrer Ausprägung erhalten bleibt. „Eine Nutzung des Dachgeschosses ist nicht vorgesehen, um den ursprünglichen Charakter nicht zu zerstören“, betont Architekt Uwe Meincke.

Vor genau zehn Jahren, am 26. Mai 1998, konnte die Stadt die rund 160 Hektar große und ehemals militärisch genutzte Fläche für den Nordpark an der Gladbacher-/Aachener Straße aus Bundeseigentum erwerben, nachdem die Britische Rheinarmee sich bereits am 28. Juni 1996 von diesem Standort zurückgezogen hatte.

Auf dem Areal an der B 57 sind unter anderem mit dem Borussiapark und dem Hockeystadion zwei für die Entwicklung der Stadt wichtige städtebauliche Highlights entstanden. Gleichzeitig ging mit dem Kauf der Fläche auch das Denkmalensemble der Rheinischen Provinzial Fürsorge-Erziehungsanstalt in den Besitz der Stadt über.

Mit der Ãœbergabe der Baugenehmigung für die denkmalgerechte Sanierung des letzten Gebäudes im Denkmalbereich am Konrad-Zuse-Ring geht die gesamte Jugendstilanlage auf dem 80.000 Quadratmeter großen Gelände, in die inzwischen zahlreiche kreative Büros eingezogen sind, seinem Abschluss entgegen. Der Branchenmix im historischen Gebäudeensemble, das über eine Gesamtnutzfläche von rund 16.000 Quadratmetern verfügt, umfasst die Bereiche Werbung, Medien und IT, Architektur- und Ingenieurwesen sowie Gastronomie und andere Dienstleister.

Insgesamt 25 Baugenehmigungen und gleich viele denkmalrechtliche Erlaubnisse hat der Fachbereich Bauordnung und Denkmalschutz für die Sanierung und Wiederbelebung des Denkmalensembles erteilt. Insgesamt 14 Investoren haben rund 19,2 Millionen Euro in die Erhaltung und Umnutzung der denkmalwerten Bausubstanz gesteckt. Allein 17,5 Millionen Euro wurden als denkmalrelevante Kosten von der Unteren Denkmalbehörde anerkannt. Hinzu kommen Investitionen für die notwendige Infrastruktur und Herrichtung der Grünflächen.

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