Wie zukunftsfähig sind die Städte?

Hauptredaktion [ - Uhr]

OB Norbert Bude lud kommunale Entscheider aus Verwaltung und Politik zum ersten Demographie-Training ein. Sinkende Geburtenzahlen, eine alternde Gesellschaft und sinkende Bevölkerungszahlen sind eindeutige Indikatoren für den derzeitigen demographischen Wandel. Wachstum oder Schrumpfung, Alterung und Migration stehen im Fokus.

„Hier sind insbesondere die Kommunen gefordert, heute zu handeln und Veränderungen zu gestalten“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude, auf dessen Initiative jetzt erstmals in Mönchengladbach in Verbindung mit dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW und der Bertelsmann-Stiftung ein eintägiges Demographie-Training für kommunale Entscheider stattfand.

Entwickelt wurde das Angebot der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam mit den vier kommunalpolitischen Vereinigungen von CDU, FDP, SPD und den Grünen. Das erste Training, in dem es zunächst um eine Sensibilisierung für das wichtige Zukunftsthema ging, war eines von insgesamt drei Modulen, die von der Stiftung angeboten werden.

Auch die beiden weiteren Module, in denen es um eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Thematik geht, sollen voraussichtlich dem Teilnehmerkreis angeboten werden.

Neben Führungskräften der Verwaltung waren auch die Fraktionen des Rates zu der Fortbildung eingeladen, die von zwei Demographietrainern der Bertelsmann-Stiftung in Kooperation mit dem Studieninstitut Niederrhein SINN geleitet wurde. Laut Bertelsmann-Stiftung, die bundesweit Kommunen in der entscheidenden Zukunftsfrage berät, birgt der demographische Wandel die historisch seltene Chance eines umfassenden Innovationsprozesses für die Gesellschaft.

Was bedeutet dieser demographische Wandel für Mönchengladbach und die Region, wie lässt sich die Zukunft in einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft aktiv gestalten und welche Handlungsempfehlungen lassen sich daraus ableiten? Fragen, mit denen sich die Teilnehmer des Demographie-Trainings auseinandersetzten.

Als wichtige Handlungsfelder stellen sich die Schulentwicklung, freiwilliges Engagement, Wirtschaftsförderung und Stadtplanung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie altersgerechtes Wohnen dar. Die kommunale Herausforderung spiegelt sich darin, eine städtische Gesellschaftsstruktur zu etablieren, an der Ältere immer länger aktiv Anteil nehmen, die den Jüngeren, obwohl sie weniger werden, nachhaltige Entwicklungsräume lässt, und die Generationen übergreifende Konzepte für alle Politikfelder fordert und fördert, wobei die zugewanderten Menschen aktiv zu integrieren sind.

Zum Abschluss des methodenreichen Trainings stand für die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, dass eine weitergehende Vertiefung der Thematik zur aktiven Gestaltung des demographischen Wandels insbesondere in der weiteren Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung notwendig ist.

Ob Planungen in den Bereichen Jugendhilfe, Kindergarten, Schulentwicklung, Stadtentwicklung oder Verkehrsentwicklung, Kultur, Freizeit und Sport: nahezu alle Ämter und Fachbereiche bekommen heute bereits die veränderten Entwicklungen zu spüren.

Weitere Informationen zum Projekt „Aktion demographischer Wandel“ der Bertelsmann-Stiftung sind im Internet unter www.wegweiserdemographie.de mit demographischen und sozioökonomischen Daten der Kommunen nachlesbar.

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