Künstler Heinz Mack mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet

Red. Wickrath [ - Uhr]

heinz_mackFestakt im Rathaus Abtei: Seine künstlerische und persönliche Biographie ist untrennbar mit Mönchengladbach verbunden

Der seit 1967 in Mönchengladbach arbeitende und wohnende Künstler Professor Heinz Mack wurde im Rahmen eines Festaktes gestern im Ratssaal des Rathauses Abtei mit dem Ehrenring der Stadt Mönchengladbach ausgezeichnet. Der Ehrenring aus reinem Gold mit Stadtwappen, der Umschrift „Mönchengladbach“ und innenseitig eingraviertem Jahr der Verleihung und Name ist eine der höchsten Auszeichnungen, welche die Stadt vergibt. Die nächst höhere und damit höchste Auszeichnung ist die Ehrenbürgerschaft.

Der Rat der Stadt hatte im Juni auf Vorschlag des Hauptausschusses die Verleihung des Ehrenringes der Stadt an Professor Heinz Mack zur Würdigung seiner Verdienste um das Wohl der Stadt Mönchengladbach beschlossen. Professor Heinz Mack kann sich in eine Reihe ausgesuchter Persönlichkeiten, die sich um das Wohl der Stadt besonders verdient gemacht haben, einreihen. Zuletzt wurde der Ehrenring an Marianne Xhayet-Schaffrath 1991 und an Theodor Bolzenius sowie Herbert Rebig 1990 verliehen.

Seit der erstmaligen Verleihung im Jahr 1952 wurden mit dem Ehrenring 31 Persönlichkeiten für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. Nach der Satzung der Stadt Mönchengladbach über Ehrungen darf die Zahl der lebenden Träger des Ehrenringes zwölf nicht übersteigen. Da zurzeit keiner der ausgezeichneten Personen mehr lebt ist Heinz Mack der einzige lebende Ehrenringträger.

„Ich freue mich sehr, daß sie seit nunmehr über 40 Jahren, Mönchengladbach als Ihre Wahlheimat betrachten. Hier leben und schaffen sie, von hier aus agieren sie international. Ich denke, es ist eine Art „Wahlverwandtschaft“, die sie zu dieser Stadt mit all ihren Kontrasten, ihrem Licht und Schatten empfinden“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude in seiner Ansprache. Heinz Mack’s künstlerische und persönliche Biographie sei untrennbar mit Mönchengladbach verbunden. Diese wechselseitige Verbindung bestehe nicht nur durch die Wahl des Huppertzhofes als wichtigen Lebens- und Schaffensraum. „Sie haben sich mit Mönchengladbach auch durch Ihre künstlerischen Spuren verbunden. Zeichen, die sie bewußt hier gesetzt haben. Durch Kunstwerke, die nur an dieser Stelle möglich sind. Ort und Objekt stehen in ständigem Austausch miteinander, sagen sie. Für diesen Austausch danke ich Ihnen. Ganz persönlich, aber auch im Namen der Menschen, die hier leben“, so Oberbürgermeister Norbert Bude weiter. Die 15 Meter hohe Silberlichtstele von 1970 im Bunten Garten hinter der Kaiser-Friedrich-Halle und der „Große Rhythmus“ von 1986, eine dreiteilige Marmorskulptur auf dem Kapuzinerplatz sind Spuren seines Schaffens.

Professor Heinz Mack ist Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO, zählt zu den bedeutendsten Künstlern seiner Generation und gilt international als ein Wegbereiter für die heutige Gegenwartskunst. In den 1950er Jahren bereits wandte er sich den damals völlig unbekannten und neuen Medien künstlerischer Auseinandersetzung zu: Er setzte die Malerei durch das reale Wirken von Licht und dessen Reflexion, stellte den traditionellen Vorstellungen von künstlerischer Handschrift und Materialität die Nutzung von technischen Medien und industriellen Materialien gegenüber, er arbeitete früh mit dem Medium Film und nutzte als einer der ersten Künstler weltweit das Instrument der abstrakten Spiegelungen, jener reflektierenden Oberfläche, welche das künstlerische Objekt nunmehr stets mit seinem Umfeld und dem Betrachter verbinden sollte.

Seit 1967 lebt Heinz Mack- trotz vielerlei anderer Möglichkeiten, die sich ihm in Düsseldorf, New York und anderen Kunstzentren der Spätmoderne boten – in Mönchengladbach. Der Huppertzhof – völlig gegensätzlich zur innovativen Kunstpraxis Macks: der älteste Bauernhof am Niederrhein – wurde vor nunmehr 40 Jahren sein ständiges Wohn- und Arbeitsdomizil, von dem jede weitere künstlerische Aktivität ihren Ausgang nahm. Im Jahr 2008 hat das museum kunst palast in Düsseldorf Heinz Mack und die gleichermaßen berühmten Mitstreiter der Gruppe ZERO, Otto Piene und Günther Uecker, für eine aufsehenerregende Stiftung vieler Hauptwerke ihres Schaffens gewinnen können. Eine kunstwissenschaftliche Betrachtung seines umfangreichen Werkschaffens unternahm Beat Wismer, Generaldirektor der Stiftung museum kunst palast in Düsseldorf, in seiner Laudatio. „Sein Werk zeichnet sich durch eine großartige utopische Dimension aus, in dem die Dynamik der Kernbegriff seines Schaffens ist. „Ihn interessierte immer das Licht und die Farbe als Lichtträger“, so Beat Wismer.

Heinz Mack bedankte sich für die hohe Auszeichnung bei der Stadt, in der er – wie er selbst bekundete – gerne lebt. „Was mich an der Stadt außerordentlich fasziniert, ist ihre Geschichte, die durch namhafte Persönlichkeiten wie den Kunstsammler Walter Kaesbach, den Unternehmer Viktor Achter, den früheren Ministerpräsidenten Franz Meyers und die Ordensgründerin Therese von Wüllenweber geprägt ist.  Mehr zu Heinz Mack: www.mack-kunst.com

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