„Alles auf Krankenschein“ in der Komödie zu Düsseldorf

Red. Theater [ - Uhr]

Krankenschein-172Da kann man nur sagen, jede Krankenkasse sollte ihren Ärzten die Vollmacht erteilen, den Patienten ein Rezept zum Besuch dieser Vorstellung zu geben.Ein Krankenschein würde sich in vielen Fällen erübrigen. 

Eine Vorstellung mit so viel  Schmiß und Freude kann ich unbedingt empfehlen, man kam aus demSchmunzeln und Lachen nicht mehr heraus.  Eine Komödie, die trotz allen Tempos, allen Verwicklungen, niemals zu reinem  Klamauk ausartet.

Der Verfasser dieser Komödie im besten Sinn des Wortes, Ray Cooney, der Übersetzer Horst Willems,haben genau den Nerv des Zuschauers getroffen. 

Die Geschichte eines Chefarztes, der vor Fachpublikum eine Rede halten soll, aber nicht dazu kommt,weil eine ehemalige Krankenschwester auftaucht, die ihm mitteilt, dass  er einen Sohn hat, natürlich ist sie die Mutter.Er ist inzwischen 18 Jahre alt und will seinen Vater kennenlernen.

So nehmen haarstäubende Verwicklungen ihren Lauf.

Als Oberschwester verkleidete Ärzte, ein betrunkener Sohn, ein irritierter Polizist und ein etwas trotteliger Patient machen das Durcheinander perfekt. Haarsträubende Verwicklungen. Alles perfekt dargestellt!

Wie immer in der Komödie ein wunderbares Ensemble, viele Stars von Film, Fernsehen und Bühne, aber, ein Miteinander v on höchster Qualität.

Es fällt sehr schwer, hier jemanden herauszuheben.

Sei es dennoch.

Der Darsteller des Dr. Bonney kam mit so viel Temperament, stiller Komik, Spielfreude in seine Rolle, daß es eine Wonne war.

Das Gleiche gilt auch für alle Darsteller, den überforderten  Chefarzt, Stefan F. Gregersen, seine damenhafte Frau, Kerstin Gähte, den köstlichen, für jeden Schabernack guten Dr. Connolly, von Armin Riahi , dessen Beine jede Frau vor Neid erblassen ließen, der übrigens in Mönchengladbach gastierte, neben seiner Rolle als Arzt in zwei völlig verschiedenen Frauenrollen.

Die brillant verkörperte Oberschwester von Christiane Hecker riß zu Beifallsstürmen hin, Sergeant Tom Conolly, Alexander von der Groeben, Anja Krüger als Mutter, der Sohn Leslie durch Max von der Groeben, dem zu wünschen ist große Karriere zu machen.

Das Urgestein Karl-Heinz von Hassel, der schon unter Gründgens spielte,  war  die große Ergänzung der Hauptrollen.

Alle  Darsteller sprachen vorzüglich, kommt das durch die Tätigkeit vor dem Mikrofon?Schreien und Brüllen hatten die Darsteller nicht nötig.  

Die Regie führte Claus Helmer, Kostüme waren von Sabine Weber-Schallauer, das Bühnenbild von Bodo Wallerath. Ein Team, das keinen Wunsch offen ließ- 

Das Publikum reagierte spontan mit viel Lachen und großem Beifall auf die Leistungen des Ensembles.

Den Intendanten subventionierter Häuser sei einmal empfohlen, diese Vorstellung zu besuchen. 

Man kriegt auch ohne Zoten, Sex etc. auf der Bühne volle Häuser! 

Großartig.

Herbert Rommerskirchen

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