Verein „Aktiv für Mönchengladbach“ gegründet – Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben setzen sich gegen die Wahlmüdigkeit ein

Hauptredaktion [ - Uhr]

bild-bude[30.07.2009] Das Phänomen ist seit Jahrzehnten bekannt: Egal ob Bundestagswahl, Landtagswahl oder Kommunalwahl, die Wahlbeteiligung liegt in Mönchengladbach stets unter dem Landesdurchschnitt und ist für Oberbürgermeister Norbert Bude ebensowenig akzeptabel, wie für die in Mönchengladbach vertretenen demokratischen Parteien.

Mit dem Ziel, gegen die Wahlmüdigkeit anzugehen, wurde jetzt auf Initiative von Oberbürgermeister Norbert Bude der Verein „Aktiv für Mönchengladbach“ gegründet.

An der Gründungsversammlung, die gestern Abend im Rathaus Abtei stattfand, nahmen zunächst 17 aktive Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben teil.

Da zahlreiche weitere Personen ihre Teilnahme zur Mitgliedschaft bereits zugesagt haben, aber aus Urlaubsgründen nicht an der gestrigen Gründungsversammlung teilnehmen konnten, ist die Wahl des Vereinsvorstandes für eine erste Mitgliederversammlung Mitte August vorgesehen.

Erklärtes Ziel ist es, den Verein auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen und möglichst viele Vertreter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens zur aktiven Teilnahme zu gewinnen.

Bereits im Vorfeld der Europawahl, bei der es zu einer leichten Erhöhung der Wahlbeteiligung im Vergleich zu vergangenen Europawahlen gekommen ist, haben sich zahlreiche namhafte Personen ersten öffentlichen Wahlaufrufen angeschlossen. Entsprechende Wahlaufrufe zur Erhöhung der Wahlbeteiligung sollen bei allen anstehenden Wahlen fortgesetzt werden.

Folgende Mitglieder sind dem Verein, der durch Wahlaufrufe, Plakate, Vorträge und Patenschaften für eine höhere Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl und Bundestagswahl sorgen will, beigetreten: Lothar Beine, Rolf Besten, Norbert Bude, Henner Dieck, Albrecht Driescher, Heidrun Esser, Bert Gerkens, Bernd Gothe, Ferdinand Hoeren, Hans Dieter Jakubowski, Anno Jansen-Winkeln, Ina Obst-Oellers, Norbert Post, Jutta Profijt, Hans-Hermann Tirre, Karl Sasserath und Hildegard Wester.

3 Kommentare zu “Verein „Aktiv für Mönchengladbach“ gegründet – Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben setzen sich gegen die Wahlmüdigkeit ein”
  1. Da haben wir also einen Verein in dem die Honoratioren unserer Stadt versammelt sind, um die wahl- oder politikermüden Bürger zu aktivieren, genauer zu animieren, sich an die Wahlurne zu begeben, um dort ihre Stimmen abzugeben.

    Anscheinend ist unseren Politikern nicht ganz klar, dass so mancher Bürger immer mehr das ungute Gefühl hat (und in der Vergangenheit hatte), dass er seine Stimme im wahrsten Sinn des Wortes bei der Wahl abgegeben hatte – und dann ward sie nicht mehr gesehen.

    Zumindest für den Bürger. Nach der Wahl verschwindet die Volsknähe wieder in der Versenkung. Ausnahme: werbewirksame Presse-/Fototermine. Spätestens bei der nächsten Wahl wird dann alles wieder aus der Mottenkiste gekramt, und beim Auspacken fällt dem einen oder anderen dann der Bürger wieder ein. Da war doch was? Her mit dem wahlmüden Volk! Seht doch nur mit welch leuchtendem Vorbild Euch die wichtigen Leute in dieser Stadt vorangehen! Husch, alles an die Urnen!

    Aktiv für Mönchengladbach? Wehe der Bürger nimmt das manchmal (wenn auch nur noch vereinzelt) wirklich ernst. Ach, da findet man schon Gründe und Antworten, die ihm klar machen, dass er nun wirklich keine Ahnung hat. Nichts leichter als das. Verwaltung und Politik wissen was für den Bürger gut ist. Wo kommen wir denn da hin?

    Und der Bürger? Er hat aufgegeben, resigniert. Bringt doch sowieso nichts. Die da „oben“ machen was sie wollen. Also: 1. nicht mehr wählen, 2. sich auch besser für nichts engagieren, denn auch das hat denselben Effekt wie zur Urne zu schreiten, ist evtl. noch schlimmer. Bringt evtl. nur Scherereien und den einen oder anderen aus Verwaltung und Politik „braucht“ man hin und wieder, daran kommt nicht vorbei.

    Übler Frust-Kreislauf.

    Da stelle ich mir die Politiker lieber a la Cheerleader vor. Mit bunten Puscheln wedelnd, um auf sich aufmerksam zu machen und den Wähler anzufeuern und zu animieren. Besonders am Wahltag selbst wäre das sicher eine Attraktion in den Wahllokalen, die zu so manchem Wählerstau davor führen würde.

    Nein, es reicht nicht einen Verein zu gründen. Die Politik muß verstehen, dass der Bürger IMMER wahr- und ernstgenommen werden will – nicht nur zu Wahlterminen. Einige Politiker versuchen das zu leben und zu vermitteln, aber es sind leider viel zu wenige.

    Einige Granden haben die Zügel (Strippen?) in der Hand und bestimmen (im Hintergrund) wo es lang geht. Schade. War ja auch schon immer so – nur, wäre es nicht endlich an der Zeit für Veränderungen? Dann klappt das mit dem Wählen auch besser.

  2. OB Norbert Bude hat hier eine interessante und notwendige Initiative ergriffen.

    Jedoch scheinen mir Zweifel angebracht zu sein, ob der Beteiligung von aktuellen Politikern:

    http://www.bz-mg.de/nach-den-wahlen/kommunalwahl-2009/gedanken-zum-verein-aktiv-fur-monchengladbach-gegen-wahlmudigkeit.html

  3. Was genau macht Norbert Post nach seiner konsequenten Verweigerung von Online-Bürgergesprächen in einem Verein zur Förderung der Demokratie?

    Wiedergutmachungsversuche?

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