Zahlen sprechen oft eine deutlichere Sprache als „Jubelgesichter“ glauben machen wollen

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

10-05-09-ergebnisse-wahlkreis49-cBesonders wenn es um Wahlergebnisse geht. Der eine oder andere jubelt in die Kameraobjektive und hat – trotz des Erringens eine Direktmandates – gar nicht realisiert, dass er nicht wegen eigener „Leistungen“, sondern wegen geringer Wahlbeteiligung oder andere Umstände wieder direkt gewählt wurde.

Im Wahlbezirk 49 beispielsweise sank die Wahlbeteiligung weiter von 55,80% (2005) um 5,5%-Punkte auf magere 50,25%.

Trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass Hajo Siemes (B90) 4,64%-Punkte „zugelegt“ hat und Mario Bocks (DIE LINKE) neu angetreten war, ist die Differenz zwischen Michael Schroeren (CDU) und Hans-Willi Körfges (SPD) besonders bemerkenswert.

Gegenüber dem SPD-Landesergebnis (minus 2,6%-Punkte) weicht das Körfges-Ergebnis mit plus 3,05%-Punkte gegenüber 2005 erheblich ab.

Lag Körfges 2005 noch fast 15%-Punkte hinter Schroeren, reduzierte sich der Abstand in 2010 auf 1,56%-Punkte.

Schroeren verliert mit 10,2%-Punkte, Körfges hingegen gewinnt gegenüber 2005 etwas mehr als 3%-Punkte. Daraus ergibt sich ein faktischer Verlust für Schroeren um 13,24%-Punkte. In Stimmen hieß das, dass Körfges nur 398 am direkten Einzug in den Landtag gefehlt hatten.

10-05-09-ergebnisse-wahlkreis50-cEtwas anders verhielt es sich im Wahlkreis 50. Dort verlor Norbert Post (CDU) mit -5,88%-Punkte deutlich weniger als die CDU im Land (minus 10,2%-Punkte) und Angela Tillmann erzielte mit einer Steigerung um fast 1%-Punkte ein besseres Ergebnis als 2005, wodurch der Abstand zwischen Post und Tillmann von 23,9%-Punkte (2005) auf 17,09%-Punkte sank.

Auch im Wahlkreis 50 sank die Wahlbeteiligung und zwar um 4,67%-Punkte, wodurch wie im Wahlkreis 49 eine steigende Wahlmüdigkeit zum Ausdruck kommt.

Die Piratenpartei erzielte in Mönchengladbach bei den Zweitstimmen „aus dem Stand“ 1,50% (Wahlkreis 49) und 1,65% (Wahlkreis 50) und lag damit im NRW-Trend. Damit kommen die NRW-Piraten möglicherweise in den „Genuss“ von Geldern aus der Parteienfinanzierung und müssen nicht alles aus der Privatschatulle bestreiten.

Ein Kommentar zu “Zahlen sprechen oft eine deutlichere Sprache als „Jubelgesichter“ glauben machen wollen”
  1. Ja wo gibt es denn so etwas, da soll einer von den Grünen (Siemes) bei den Wählern um die Erststimme geworben haben?

    „Weil der SPD-Kandidat -sowieso- im Landtag ist“, wie man anderswo liest.

    Nein, ich mag das nicht glauben.

    Dann müßte die CDU (Schroeren) sich ja bei den Grünen noch bedanken.

    Vielleicht dachten die dabei ja schon an eine Jamaika-Koalition in Düsseldorf.

    Nur Siemes weiß es wirklich…

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