Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach: Siebtklässler lassen sich über Armut informieren

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

Armut ist ein Thema, das viele Menschen umtreibt. Vor allem junge Menschen machen sich zunehmend Gedanken darüber, wollten Hintergründe kennenlernen.

So auch zwei siebte Klassen des Franz-Meyers-Gymnasiums in Giesenkirchen, die jetzt zusammen mit der Aktion Weißes Friedensband e.V. aus Düsseldorf ein Projekt zum Thema „Armut“ durchführten.

Die Aktion wird unterstützt von Journalisten, wie etwa Sabrina Hosono, die in ihrer aktionsgestützten Bildungsarbeit jene Techniken einbringen, die sie in den Medien gelernt haben.

Sie geben den Jugendlichen die Möglichkeit, Medien und Politikern gegenüber ihre Sicht zum jeweiligen Problem mitzuteilen.

Da nun auch Eindrücke aus der Praxis vor Ort in Mönchengladbach gewünscht waren, bat Sabrina Hosono den Leiter des hiesigen Arbeitslosenzentrums, Karl Sasserath, den Schülerinnen und Schülern Informationen zum Thema „Strukturelle Lösungsansätze im Umgang mit Armut“ zu geben.

So folgte Sasserath der Bitte der Aktion Weißes Friedensband und war am Freitag, 13.11.2015 zu Gast im Franz-Meyers-Gymnasium, wo der stellvertretende Schulleiter Dr. Klaus Loosen den Klassen 7a und 7b den Gast vorstellte.

Der ALZ-Leiter gab den beiden Klassen einen Bericht und seine persönliche Einschätzung zur Situation in Mönchengladbach, bevor eine lebhafte Frage- und Diskussionsrunde mit den Schülerinnen und Schülern begann.

„Es ging dabei zunächst um die Darstellung, was man in der Europäischen Union und in Deutschland unter Armut versteht“, berichtet Karl Sasserath.

Dann gab es jede Menge Fragen zu klären:

  • Wie viele Menschen in Deutschland sind arm?
  • Was sind die Ursachen für die hohe Arbeitslosigkeit und Armut in Mönchengladbach?
  • Was bedeutet es, wenn man arm ist?
  • Welchen Entbehrungen unterliegen arme Menschen?
  • Wo leben arme Menschen?
  • Wie hoch sind die Regelsätze beim Hartz IV?
  • Sind die auskömmlich im Vergleich zu meinem persönlichen Konsum?
  • Was sind strukturelle Lösungsansätze?

„Natürlich gibt es keine einfachen Antworten und Lösungen, sonst hätte man sie schon umgesetzt“, sagt Sasserath, der auch die Punkte internationale Arbeitsteilung und Globalisierung, Strukturwandel in der Textil- und Bekleidungsindustrie, Stadtentwicklung, sozialräumliche Polarisierungen von Lebenslagen, Migration und Fluchtursachen ansprach und erläuterte.

Der ALZ-Leiter traf dabei auf sehr am Thema interessierte und motivierte Schülerinnen und Schüler: jeweils weit über 60 Minuten dauerten die Unterrichtsstunden, die Karl Sasserath mit den Siebener-Klassen bestritt.

„Die beiden Unterrichtsstunden haben mir viel Spaß gemacht. Von Schülerinnen und Schülern kamen interessante Beiträge und Gedanken, also auch für mich neue Anstöße“, zieht Karl Sasserath ein zufriedenes Resümee seines Besuchs.

„Ich finde es auch gut, dass das Dr. Franz-Meyers-Gymnasium Giesenkirchen sich des Themas angenommen hat.“

Im Januar 2016 werden nun Schülerinnen und Schüler dem Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach einen Besuch abstatten.

Dann wird Karl Sasserath zwei Gruppen einer Oberstufe des Hugo-Junkers-Gymnasium in der Einrichtung an der Lüpertzender Straße 69 empfangen.

Foto „Müllsammler“: Peter Ries, Düsseldorf | pixelio.de

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