Nach der Wahl: Nicht nur die Giesenkirchener hoffen auf Veränderung. Hat´s gereicht?

Red. Giesenkirchen [ - Uhr]

rathaus-giesenkirchen-03Möglicherweise ja, eventuell aber nicht, so positiv oder so ähnlich unbefriedigend kann das Wahlergebnis im neuen Stadtbezirk Ost dargestellt werden.

Bleiben wir deshalb bei den Fakten: Es gibt natürlich die großen Verlierer in den Wahlbezirken Giesenkirchen und Volksgarten sowie die erwarteten Gewinner in Neuwerk.

In Giesenkirchen Nord gab es einen Erdrutsch, Horst-Peter Vennen (SPD) gewinnt diesen Wahlbezirk sensationell gegen den amtierenden Bezirksvorsteher Frank Boss (CDU) mit 34% der Wählerstimmen. Boss mußte einen Riesenverlust von -11,6% auf gerade mal 33,2% hinnehmen.

Ebenso Dieter Breymann in Pesch, dort verliert der CDU-Mann -3,7% auf 31,9% und damit diesen wichtigen und sicher geglaubten Wahlbezirk für die neue Ostfraktion. Gewinner ist dort der SPD Kandidat Ralf Horst mit 34,2% der Stimmen.

Nur mit geringstem Abstand von wenigen Stimmen kann der Landtagsabgeordnete Michael Schroeren (CDU) seinen Wahlbezirk Hardterbroich/Grünviertel behaupten. Ein Verlust von 6,9% steht in seiner Wahlbilanz.

Da die beiden Neuwerker Wahlbezirke äußerst souverän von Norbert Post (CDU, 53,7%) und Robert Baues (CDU, 52,7%) gewonnen wurden, wenden wir uns wieder nach Giesenkirchen.

Der Wahlbezirk Giesenkirchen-Süd hat sicher zwei Verlierer und ebenso zwei Gewinner.

Gewinner sind der Kandidat Ralf Werner Kremer (CDU) und die SPD.

Kremer, er hat den Bezirk und damit sein Direktmandat gewonnen.

Die SPD konnte in dieser CDU-Hochburg 3,6% zulegen auf 26,8%.

Die Verlierer sind Oliver Büschgens (SPD) und vor allem die CDU-Giesenkirchen und die CDU als Gesamtpartei. Ein dramatischer Einbruch  von -14,4% Verlust auf 27,6% aller Stimmen im Bezirk ist bei Kremer zu verbuchen.

Soweit die nackten Zahlen, wichtiger noch sind die Konsequenzen, die von allen Parteien, die im neuen Bezirk Ost vertreten sind, daraus gezogen werden, welche Bündnisse eingegangen werden.

Hierbei kommen nun die „Kleinen“ auf den Plan, sie haben alle an Wählerstimmen zugelegt.

So ergibt sich die neue Sitzverteilung des Bezirkes Ost wie nachstehend:

CDU               7 Sitze

SPD                5 Sitze

FWG               2 Sitze

Grüne             2 Sitze

FDP                2 Sitze

Die Linke        1 Sitz

Ob nun eine Koalition aus CDU/FDP/FWG entsteht oder eine große Koalition aus CDU/SPD das Sagen haben wird, die FWG als Zünglein an der Waage hat es in der Hand.

Wie sagte Erich Oberem (FWG-Chef) treffend: „Der Wähler hat gewählt, nun muss er damit fertig werden.“

7 Kommentare zu “Nach der Wahl: Nicht nur die Giesenkirchener hoffen auf Veränderung. Hat´s gereicht?”
  1. Hallo B. Werter,
    Sie haben Recht. Es wird also spannend.

  2. @ D. Pardon,

    das sehe ich anders.
    Wer die Mehrheit der Stimmen auf sich vereint, wird Bezirksvorsteher.

  3. Der Opposition in Neuwerk ist es nicht annähernd gelungen, Bürger mit vor „Ort-Themen“ zu mobilisieren. Sich allein auf „Giesenkirchen 2015“ und „Bezirksvorsteher-Bonus Krichel-Meurer“ zu verlassen, war zu wenig. Damit hat sie ihre „historische Chance“ nicht genutzt.

    Ob dies „nur“ an der übermächtigen Beliebtheit von Norbert Post lag oder ob man mit konkreten Neuwerker Themen hätte versuchen können, Druck zu machen (falls es solche Themen aus Sicht der Opposition überhaupt gab), oder ob man jahrzehntelang stillschweigend einer „Hausmacht“ nichts entgegen setzen konnte, hat die Opposition intern zu klären … oder auch nicht.

    Die Wähler haben jedenfalls insgesamt mehrheitlich die CDU gewählt und – bei allem Respekt und Freude der Bürgerinitiativen, die ich durchaus nachvollziehen kann -, die Neuwerker Bürger wollen eine CDU an der Spitze sehen.

    Die CDU hat im Bezirk Ost den Wählerauftrag den Bezirksvorsteher zu stellen. Das ist das Gesamt-Ergebnis des Bezirks Ost.

  4. Liebe Redaktion, ich widerspreche vehement, ein Verlierer zu sein. Nur weil es für ein erneutes Ratsmandat nicht gereicht hat. 😉

    Um lediglich 34 Stimmen habe ich das Direktmandat im Wahlkreis Giesenkirchen-Süd, Schelsen, Ahrener Feld verpasst. 2004 betrug der Abstand zu meinem CDU-Mitbewerber noch exakt 18,72 Prozent oder 695 Stimmen.

    Ganz ehrlich: Auch wenn ich das Direktmandat nicht erreicht habe und, bedingt durch das hervorragende Abschneiden meiner Partei stadtweit, dem neu gewählten Stadtrat nicht mehr angehören werde, fühle ich mich als Wahlsieger.

    Wenn mir jemand noch am Samstag vorhergesagt hätte, dass ich nach sechs von sieben Stimmbezirken mit 15 Stimmen vorne liegen würde, hätte ich wohl am Verstand desjenigen gezweifelt. 😉

    Ich bedanke mich bei allen Helfern, Unterstützern und Wählern, die mit dazu beigetragen haben, dass die SPD in Giesenkirchen und auch ich persönlich ein solch hervorragendes Wahlergebnis erzielen konnten.

    Der große Wahlverlierer ist die CDU Giesenkirchen, namentlich die Herren Boss und Kremer.

    Mein Wahlergebnis vom 30. August 2009 ist für mich keine Niederlage sondern Ansporn, meine politische Arbeit auch außerhalb der gewählten Gremien fortzusetzen.

    Auch wenn ich ab dem 6. November 2009 kein kommunalpolitisches Mandat mehr bekleide, bleibe ich politisch aktiv und auch weiterhin Ihr Ansprechpartner für die SPD in Giesenkirchen-Süd, Schelsen und Ahrener Feld.

  5. Heute war der CDU Presse (RP) zu entnehmen – Frank Boss steht für die alte CDU.

    Als Bezirksvorsteher kommt er auf keinen Fall mehr in Frage.

    Selbst in CDU Kreisen wird er mittlerweile als „Heisses Eisen“ gehandelt – diese lässt man bekanntlich fallen.

    Tenor der CDU-Gespräche am Sonntagabend: Wir werden dieses Ergebnis sorgfältig analysieren müssen, um die Gründe für das Wahlverhalten der Mönchengladbacher finden und Konsequenzen ziehen zu können.

    Ein richtiger und wichtiger – wäre Frank Boss auf die Ersatzbank oder besser noch auf die Tribühne zu schicken.

  6. Mein Wunsch Dieter,

    das von Ihnen aufgeführte Zahlenspiel. Alle Parteien sollen sich auf die Zunge beißen, um dieser Gutsherrenpolitik der CDU Einhalt zu gebieten.

    Dies würde bedeuten, dass Krichel-Meurer Bezieksvorsteher wird und alles wäre gut.

    Ich denke, dies wäre der Wählerwille, der auch für den neuen Rat umgesetzt werden sollte.

    Eine Koalition aus SPD, Grüne und/oder FWG, FDP könnte die CDU abservieren.

    Bitte, bitte….

  7. Also irgendwie ist da was schief gelaufen.

    CDU und SPD können natürlich eine große Koalition machen. Das bestätigt aber dann, dass man schon immer, wie zu Bohnen und Esser Zeiten als SPD Steigbügelhalter der CDU war und deren Macht zementierte.

    Grüne FWG und SPD bekämen 9 Sitze und es könnte ja sein, dass Die Linke mitspielt – die wäre dann das „Zünglein“ das eine weitere Machtentfaltung der abgewirtschafteten CDU verhindern könnte.

    Dieter Braeg

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