Rat sagt Ja zum ÖPNV-Ausbau

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Der stetige Ausbau des Regioparks im Süden der Stadt ist vorprogrammiert. Mit Esprit, DHL und Zalando hat sich das interkommunale Gewerbegebiet, das die Stadt mit der Nachbargemeinde Jüchen vorantreibt, zum überregionalen Logistikstandort gemausert.

Damit steigt auch die Zahl der Arbeitsplätze in den kommenden Jahren. Alleine bei Zalando werden in Zukunft rund 1.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Etwa 1.600 der insgesamt über 2.000 Beschäftigten kommen aus Mönchengladbach. Rund 65 Prozent der Beschäftigten, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, verfügen nicht über ein eigenes Fahrzeug und sind auf den ÖPNV angewiesen.

Um die ÖPNV-Anbindung spürbar zu verbessern, will die Stadt schon bald massive Investitionen in das Busnetz verbessern und dabei auch den Ortsteil Wickrath in das Streckennetz stärker anbinden, schließlich kommen zahlreiche Beschäftigte, die in den Logistikunternehmen arbeiten, aus dem Ortsteil.

Gestern hat der Rat einstimmig den Ausbau des ÖPNV-Netzes beschlossen, in den noch in diesem Jahr 201.500 Euro, in 2014 rund 440.000 Euro und ab 2015 dann 240.000 Euro investiert werden sollen.

Die Stadt geht davon aus, dass sich der Ausbau und damit die Investitionen volkswirtschaftlich rechnen, weil im Regiopark zahlreiche Menschen, die bisher von Transferleistungen leben und durch die Kosten der Unterkunft direkt den städtischen Etat belasten, durch neu angesiedelte Firmen in ein Beschäftigungsverhältnis kommen.

Dies wirkt sich positiv auf sinkende Sozialkosten aus.

Das sieht auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt (WFMG) so: „Schon bald werden rund 2.000 Menschen, davon 70 Prozent Mönchengladbacher, im Regiopark arbeiten. Auf längere Sicht werden sich die Arbeitsplätze dort noch verdoppeln“.

Und so sieht die bessere Anbindung des Gewerbegebietes aus: Die Linie 002, die bisher als einzige das Gewerbegebiet direkt anschließt, soll morgens und abends jeweils zu den Schichtwechseln, verstärkt fahren.

Auch die Linie 097 soll über den Regiopark geführt werden, wobei auch die Haltestellen „Am Gerstacker“, „Grenzlandstadion“ und „Kabelwerk“ weiterhin durch die Linie

097 angefahren werden. Von Wickrath aus werden die Linien 016 und SB1 verlängert. Auch die Betriebszeiten der Linie 002 werden ausgedehnt.

Insgesamt soll die Vernetzung mit anderen Linien an den Knotenpunkten Marienplatz und ZOB verbessert werden, damit die Beschäftigten auch weiter mit dem ÖPNV in ihre Heimatstadtteile gelangen. Nach der gestrigen Ratsentscheidung werden die Änderungen schon ab dem Fahrplanwechsel am 21. Juli umgesetzt.

Ein Kommentar zu “Rat sagt Ja zum ÖPNV-Ausbau”
  1. Mag sein was hier erfreut seitens der Stadt geäußert wird:

    „Die Stadt geht davon aus, dass sich der Ausbau und damit die Investitionen volkswirtschaftlich rechnen, weil im Regiopark zahlreiche Menschen, die bisher von Transferleistungen leben und durch die Kosten der Unterkunft direkt den städtischen Etat belasten, durch neu angesiedelte Firmen in ein Beschäftigungsverhältnis kommen.“

    Die Kehrseite:

    8.310 Menschen in MG müssen sich durch Zweit-Jobs etwas dazu verdienen. Bestimmt nicht, weil das so viel Freude macht.

    Zunahme im Verhältnis vor 10 Jahren: 127%!

    Ergebnis Anfrage von Die Linke bei der Bundesagentur für Arbeit: In MG arbeiten 22,4% (13.918 Vollzeitbeschäftigte) zu Niedriglöhnen!

    2.614 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erhalten Hartz-IV-Leistungen, weil das Einkommen nicht zum Leben reicht. Toll!

    Da kann man nur hoffen, dass sich die Ausgaben wirklich rechnen.

    Nicht weil ich den Menschen die ihnen zustehenden Busverbindungen nicht gönne. Im Gegenteil. Sie haben ein Recht darauf, das viel zu spät von Verwaltung, Politik und der ach so tollen WFMG berücksichtigt wurde, während sich die „Leistungsträger“ dieser Stadt immer gerne mit Logistik als Jobmotor brüsten.

    Dass jeder Cent weniger Sozialleistung die Stadt entlastet ist klar, darüber hinaus kommt nicht mehr viel dazu. Lohnsteuer bei Niedriglöhnen mit Sicherheit schon mal nicht.

    Wenn diese Menschen mal Rente bekommen, muss die Stadt wieder zahlen, weil auf solche „Arbeitsverhältnisse“ nur Altersarmut folgen kann.

    Was unternehmen unsere Landtagsabgeordneten und der Gladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Krings, dass in Land und Bund die Miesere bekannt und endlich berücksichtigt wird?

    Es wäre schon lange Aufgabe aller Land- und Bundestagsabgeordneten Deutschlands zu dem seit mindestens 20 Jahre gültigen Dauer-Thema „Arbeitsplätze“ aufzubegehren und endlich verstärkt die Interessen der Bürger zu vertreten und deren Rechte einzufordern!

    In unserem Land wird Konzernpolitik gemacht. Was zählen da arbeitslose oder mies bezahlte Menschen!

    Die dürfen froh sein, wenn sie zu Hungerlöhnen arbeiten „dürfen“.

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