Putz wider Putz

Glossi [ - Uhr]

bzmg-img_0057Wer kommt denn nur auf die blöde Idee, dass das Putzeimer seien, was da irgendwo in Mülfort-Bell über Armierungen gestülpt sind? Das sind extra entwickelte High-Tech- Hauben, um den darunter liegenden Beton vor Regen- und sonstigen Umwelteinflüssen zu schützen.

Es könnten natürlich auch Unfallschutz-Spezialhauben sein, damit sich über die vielen Jahre hinweg, wo dieser „Haubenpark“ schon existiert, spielende Kinder nicht an den Stahlspitzen verletzten.

Es könnte natürlich auch eine neue Art „bodenständiger“ Kunst am Bau sein, die von der Baugesellschaft (mittelbar auf Kosten der Steuerzahler) gesponsert wird.

Nein, diese Idee war nichts. Denn sonst hätte es sicherlich eines solcher Events gegeben, zu der die Baugesellschaft „Gott und die Welt“ (falsch: Politiker mit „B“) gerne einlädt, um zu zeigen, wie toll sie/ihre Leitung doch ist. Davon hätten wir sicherlich erfahren … oder es ist in aller Stille geschehen … oder wir erinnern uns nicht mehr daran, denn die Dinger stehen ja schon Jahre da herum.

Übrigens: Wären das Putzeimer, wären sie schon lange nicht mehr da. Die wären längst geklaut und vielleicht auf einem Trödelmarkt feil geboten und/oder bei privaten Häuslebauern sinnvoller genutzt worden.

Sie sind aber noch da, wie in einer BZMG-Bildergalerie zu sehen ist.

Und jetzt hat ein aufmerksamer und kreativer Bürger den Namen „Putzeimer-Siedlung“ erfunden und soll jetzt auch noch dafür bezahlen. Das verstehe wer will, denn normalerweise müssen die Nutzer von kreativen Ideen dem „Erfinder“ ein Nutzungsentgelt entrichten.

Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist, dass es demnächst wohl zu einem Rechtsstreit kommt. Nicht etwa „Erfinder“ gegen „Nutzer“, sondern umgekehrt. Letzterer wehrt sich nämlich dagegen, die „Erfindung“ nutzen zu wollen.

Wenn nicht irgendjemand die Baugesellschaft „zurückpfeift“, bekommen wir ein Urteil vom Amtsgericht, das möglicherweise als „gerichtlich festgestellte Mönchengladbacher Lachnummer“ in die Analen eingehen wird.

Vielleicht treten die Richter aber auch das Ganze „in die Tonne“ (sorry: „in den Eimer“) … nach dem Motto: ‚Wir haben Wichtigeres zu tun!‘

Damit hätten Sie auch Recht, denn ob jemand diese „Kreation“ als „Putzeimer-Siedlung“ bezeichnet, oder nicht, davon wird kein Haus weniger gebaut. Und einen „verleumderischen Charakter“ kann ein normal denkender Mensch in dieser Wortschöpfung kaum erkennen.

Ganz zu schweigen etwa von „Geschäftsschädigung“. Geschäfte werden dann geschädigt, wenn sie da sind. Und die scheinen an dieser Stelle zu fehlen.

Geschädigt werden Geschäfte (eines Unternehmens), wenn beispielsweise Grundstücke gekauft und erschlossen werden, obwohl weit und breit keine Käufer in Sicht sind. Das könnte man als „Miss-Marketing“ bezeichnen (wenn es soetwas geben würde).

Hätte die städtische Baugesellschaft die Sache auf sich beruhen lassen, wäre nichts passiert. Nichts wäre in die Öffentlichkeit gelangt. Niemand hätte sich darüber aufgeregt. Das Ganze hätte man mit einem Lächeln quittiert und mit Humor genommen. Und niemandem wäre ein Schaden entstanden.

Wie heißt es doch so schön: „Si tacuisses, philosophus mansisses“ (frei übersetzt: hättest Du geschwiegen, würdest Du weiter als Kluger gelten)

Das wollte ich nur mal gesagt haben

Euer Glossi

10 Kommentare zu “Putz wider Putz”
  1. Herzlichen Glückwunsch zum Urteil.

    Alles andere hätte mein Rechtsempfinden auch sehr stark beschädigt.

    Zum Glück kam die Kreisbau AG beim Projekt Giesenkirchen 2015 nicht zum Zug – dort hätte uns ein ähnliches Fiasko geblüht.

    Die Verantwortlichen sollten zurücktreten !

  2. SIEG IM PUTZEIMER-PROZESS

    http://www.putzeimer-siedlung.de

  3. PUTZEIMER-SIEDLUNG IM TV

    ***********************************

    Berichterstattung des WDR Fernsehens unter
    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2010/03/30/lokalezit-duesseldorf-putzeimer-prozess.xml

    ***********************************

  4. NEUER TERMIN
    ****************************************

    Urteilsverkündung am 31.03.2010

    Details unter http://www.putzeimer-siedlung.de

    ****************************************

  5. Aus aktuellem Anlass:
    Winterimpressionen am Beller Bach

    unter
    http://www.putzeimer-siedlung.de

  6. Neuer Artikel in der Rheinischen Post:
    http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/moenchengladbach/Kein-Urteil-zu-Putzeimern_aid_793172.html

    Eine aktualisierte Webseite zu diesem Thema ist in Kürze unter
    http://www.putzeimer-siedlung.de
    verfügbar.

  7. Um dieser Angelegenheit jetzt noch die Krone aufzusetzen, wurde
    „Aus aktuellem Anlass: Impressionen von unserem Bauprojekt „Am Beller Bach“

    auf die Kreisbau Webseite gesetzt: http://www.kreisbau-ag.de/

    Hier können sich nun alle überzeugen wie toll doch dieses Projekt ist.

    Ein weitere Verschwendung von Zeit und Menpower.

  8. Der Geschäftsführung und den Mitgliedern des Vorstandes der „Kreisbau“ sollte Glück gewünscht werden.

    Sie werden es nötig haben, zumindest dann, wenn der RedeZorn der Bürger über dieses lächerliche Gehabe eines städtischen Unternehmens weiter in den Internet-Foren kursiert.

    Und die Verwaltungsspitze, die Parteivorsitzenden, die Fraktionsvorsitzenden etc. was meinen die dazu?

    Die Bürger haben bereits eine Meinung!

    Reift endlich der Zusammenlegungswille der beiden (un-)gleichen Unternehmen der Stadt?

    Solche „Eimer-Geschichten“ lassen so ziemlich alles Vergleichbare zum „Flop“ werden.

    Auch zu Recht.

  9. Aufgrund der hohen Nachfrage finden Sie hier weitere Informationen und aktuelle Fotos bzgl. der Putzeimer-Siedlung:

    http://putzeimer-siedlung.piranho.de

  10. Wenn das, was Glossi humorvoll berichtet, stimmt, stellt sich Frage auf Frage.

    Stimmt es wirklich, dass es zu einem Rechtsstreit kommen soll, weil ein Bürger in niederheinisch trockener Art etwas humorvoll sprachlich „umgewidmet“ hat?

    Sind wir in dieser Stadt soweit, dass der Bürger mit juristischen Folgen rechnen muß, wenn er etwas Fragwürdiges oder Seltsames mit Witz verpackt?

    Wenn ich nur an die Verunglimpfung des Springbrunnens auf der unteren Hindenburgstraße (an dem vermutlich einzigen Kreisverkehr Deutschlands mit Ampeln) als „Affenfelsen“ denke …! Sind hier auch schon Verfahren anhängig?

    Sorry, man möge den kleinen Exkurs verzeihen, zurück zu der P … äh, den Armierungen.

    Handelt es sich bei dem Unternehmen wirklich um eines, an dem die Stadt (Bürger) beteiligt ist?

    Dann ergibt sich nämlich eine weitere Frage. Wurde hier sozusagen „Geld verbuddelt“? Wenn ja, warum? Hatte man, wie es so schön heißt „keinen Plan“? Und das in des Wortes wahrster Bedeutung?

    Also liegt der Grund für das eigenartige Gebahren (Klage?) viel „tiefer“ (auch das im doppelten Sinne)?

    Oder wollen wir es in Mönchengladbach nur mit aller Macht schaffen, das legendäre Schilda zu übertreffen? Wenn das, was hier berichtet wird stimmt, sind wir auf dem allerbesten Wege.

    Die Justiz wird begeistert sein. Angesichts chronischer Überlastung werden sich alle riesig auf einen derart gewichtigen Rechtsstreit freuen!

    Gibt es zu dem Sachverhalt auch „Klartext“? Oder darf, wegen des brühmt berüchtigten „schwebenden Verfahrens“ die Öffentlichkeit nichts Konkretes erfahren? Oder bin ich hier der einzige Unwissende, der sich Fragen stellt, weil ich nicht alles mitbekommen habe?

    Die bz-mg sollte über den Fortgang berichten. Sozusagen als Fortbildungsmaßnahme für den Bürger, damit jeder von uns für die Zukunft weiß, wie er sich äußern darf – oder auch nicht …

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