„Neue Perspektiven für Mönchengladbacher Lehrer“ fordert GEW-Vorsitzender Reinhold Schiffers

Hauptredaktion [ - Uhr]

Vier Mönchengladbacher Hauptschulen befinden sich im Auflösungsprozess, Die GHS Eicken, GHS Asternweg und die GHS Aachenerstraße schließen zum nächsten Schuljahr endgültig. Wie die Schulentwicklung in Mönchengladbach weiter geht wird sich zeigen.

Mit weiteren Schulschließungen ist angesichts der sinkenden Schülerzahlen vor allem bei den verbleibenden Hauptschulen zu rechnen. 

Mit Blick auf anstehende Veränderungen in der Schullandschaft in Mönchengladbach  hat der Vorsitzende des Stadtverbandes Mönchengladbach der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Reinhold Schiffers, darauf hingewiesen, dass die betroffenen Schülerinnen und Schüler, aber auch die Pädagoginnen und Pädagogen der betroffenen Schulen ein Recht darauf haben frühzeitig zu erfahren, was nach der endgültigen Schließung mit ihnen geschieht.

Für die meisten Pädagogen ist noch immer nicht klar, an welchen Schulen sie im nächsten Schuljahr unterrichten werden.

Schiffers erklärte, dass die  Leitlinien für die Personalentwicklung an Hauptschulen gerade für die an Schließung befindlichen Hauptschulen eine frühzeitige Planung unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche vorsehen.

Die Forderung der GEW ist laut Schiffers eindeutig: “Die Pädagogen an auslaufenden Schulen und an Schulen, die von der Schließung bedroht sind, müssen vorrangig, wohnortnah und wunschgemäß versetzt werden. Je nach Wunsch erfolgt die Versetzung an andere Schulformen oder an noch existierende Hauptschulen.“

Es müsse sichergestellt werden, dass unabhängig von starren Versetzungsterminen vor Neuausschreibung beziehungsweise Neueinstellung die gewünschte Versetzung erfolge.

Auch mit Blick auf die Schulleitungen hat die Bildungsgewerkschaft klare Vorstellungen.

“Schulleitungen haben einen Anspruch auf funktionsähnlichen Einsatz“, so Schiffers.

Für Lehrkräfte an Haupt- und Realschulen müsse der Zugang zu Beförderungsstellen an Sekundar- und Gesamtschulen sowie den Gymnasien erweitert werden.

Keine Schulform der Sekundarstufe I dürfe bei Ausschreibungen von Beförderungsstellen Hauptschullehrkräfte von einer Bewerbung ausschließen. Es müssten spezielle Verfahren des Laufbahnwechsels für Lehrkräfte an Hauptschulen mit einem Lehramt für die Gymnasiale Oberstufe entwickelt werden.

Um die Arbeitsbelastung für die noch verbliebenen Pädagoginnen und Pädagogen an zu schließenden Schulen zu senken, will die GEW überflüssige Aufgaben abschaffen. Da die schulischen Aufgaben an auslaufenden Hauptschulen von immer weniger Pädagogen bewältigt werden müssten, sei eine Aufgabenreduzierung für alle dringend erforderlich.

Auch die Stadt Mönchengladbach ist als Schulträger in der Pflicht die schwierige Phase des Auslaufens sozialverträglich zu gestalten.

„Die Verwaltungs- und Hausmeistertätigkeiten müssen durch den Schulträger auch bei rückgängigen Schülerzahlen auf vorherigem Niveau sichergestellt werden“, so Schiffers weiter.

Frühzeitige Gespräche und Information der betroffenen Schulleitungen müssten selbstverständlich sein, damit nicht das Schulpersonal und auch die Eltern und Schüler die neuesten  Informationen erst über die Presse erfahren.

„Soziale Härten müssen unbedingt verhindert werden», forderte der GEW-Stadtverbandsvorsitzende.

Die Lehrkräfte an den Hauptschulen seien im Durchschnitt deutlich über 50 Jahre alt.

„Ihnen sollte bei Auflösung der Schulform die Möglichkeit einer Pensionierung ab 60 Jahren auf Antrag und ab 63 Jahren ohne Abschläge angeboten werden.“

Daneben müssten individuelle Regelungen im Einzelfall zur Vermeidung sozialer Härten ermöglicht werden.

Ruth Reinartz, Mitglied im Bezirks- und im Hauptpersonalrat für Lehrkräfte an Hauptschulen  erklärte: „Die Mitbestimmung muss dringend sichergestellt werden.“

Entsprechende Leitlinien sind mit dem Ministerium, der GEW und dem VBE sowie der Personalrat Hauptschule vereinbart worden, damit der Prozess sozialverträglich ablaufe und die Interessen der Beschäftigten gewahrt würden.

„Personalräte und Lehrerräte sind frühzeitig in die Überlegungen zum Übergangsmanagement einzubeziehen“, so die Vorstellung des Gewerkschaftlers.

Dabei spielt die frühzeitige Beratung und eine transparente Planung der örtlichen Schulaufsicht eine entscheidende Rolle.

Nur so kann die Veränderung in der Schullandschaft Mönchengladbachs möglichst sozialverträglich umgesetzt werden.

[PM]

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