VdK-Forderungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege endlich auf den Weg gebracht

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„Die neuen Pflegereformpläne des Bundesfamilienministeriums sind endlich ein konkreter Schritt hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege…

Das ist zumindest eine kleine Erleichterung für Arbeitnehmer, die neben ihrem Job einen pflegebedürftigen Angehörigen pflegen“, kommentiert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Das Familienpflegezeitgesetz aus dem Jahre 2011 habe sich als nicht praxistauglich herausgestellt.

Endlich auf den Weg gebracht wird nach dem heute bekannt gewordenen Gesetzesvorschlag von Familienministerin Manuela Schwesig eine Lohnersatzleistung, die ähnlich wie beim Kinderkrankengeld die Möglichkeit für eine bezahlte zehntägige Auszeit für Angehörige bietet, wenn sie kurzfristig die Pflege eines Angehörigen organisieren müssen.

„Damit werden Angehörige, die sich plötzlich um die Versorgung eines Familienmitglieds kümmern müssen – etwa nach einem Schlaganfall – endlich unterstützt und entlastet“, so Mascher.

Eingeführt werden soll auch ein verbindlicher Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit, den der Sozialverband VdK immer wieder gefordert hatte.

„Es hat sich gezeigt, dass freiwillige Lösungen, auf die Amtsvorgängerin Schröder noch gesetzt hatte, in weiten Teilen nicht gegriffen haben. Sich nur auf den guten Willen der Unternehmen zu verlassen, war der falsche Weg. Leider haben wir dadurch aber wieder einige wertvolle Jahre für die pflegenden Angehörigen verloren“, so Mascher weiter.

„Pflegende Angehörige leisten über Jahre hinweg physische und psychische Schwerstarbeit und entlasten Beitrags- und Steuerzahler um Milliardenbeträge. Deshalb ist die Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ein wichtiger Schritt, damit unser Pflegesystem nicht kollabiert“, betont die VdK-Präsidentin.

Der VdK fordert mehr Transparenz und mehr Hilfen für pflegende Angehörige.

„Sich bei den unterschiedlichen Hilfsangeboten auszukennen und die vielen komplizierten Anträge auszufüllen, kostet die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen viele Nerven, Zeit und Geld. Die Beratung und Information der Betroffenen muss dringend verbessert werden. Deshalb ist es ganz wichtig, dass der Aufbau der Pflegestützpunkte bundesweit flächendeckend vorankommt“, fordert Mascher.

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