Alte Apfelsorten zurück im ehemaligen Meditationsgarten • Sechs Apfelbäume im Hans Jonas-Park gepflanzt

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Sie tragen so klangvolle Namen wie Schöner von Elmpt, Kaiser Wilhelm, Rheinischer Winterrambur, Eifeler Rambur, Riesenboiken und Rote Sternrenette und zählen zu den etwa 11.000 Apfelsorten, die im 19. Jahrhundert noch vielerorts anzutreffen waren, heute aber nahezu verschwunden sind.

Das soll sich jetzt in einem künstlerisch-ökologischen Gemeinschaftsprojekt von Museum Abteiberg, dem Naturschutzbund NABU NRW und der Stadt ändern.

Im Hans Jonas-Park lebt die Tradition der Obstgärten neu auf: In direkter Nähe zum ehemaligen Apfel- und Meditationsgarten der Gladbacher Mönche sind am 16.04.2015 auf der unteren Terrassenebene sechs Apfelbäume regionaler Sorten gepflanzt worden.

Die Anpflanzung der alten Apfelsorten kündigt die Phase 2.2. im „Ahnungslosen Traum vom Park“ an, der im kommenden Sommer und Herbst 2015 den Apfel und die Apfelbäume zum großen Thema machen wird.

In den kommenden Monaten werden das Museum Abteiberg, das städtische Grünflächenamt, die Nachbarn auf dem Abteiberg – VHS, Stiftisches Humanistisches Gymnasium, JUKOMM im STEP, Bürgergarten Berggarten / Transition Town sowie auch Waldhaus 12 e.V. Margarethengarten gemeinsam aktiv.

Zentraler Gedanke ist es, Bürger in Mönchengladbach als Baumpaten zu gewinnen und sowohl neue Bäume zu pflanzen als auch alte Obstwiesen und -gärten wiederzuentdecken.

„Unser Ziel ist es, für die Apfelbäume, die ihren Standort in öffentlichen Anlagen, Schulgärten, Parks und an Straßenrändern erhalten sollen, möglichst viele Baumpaten zu gewinnen.

Sie bekommen die Bäume gestellt, übernehmen aber für mindestens drei Jahre die Pflege“, so Museumsleiterin Susanne Titz. Interessierte Baumpaten können sich beim Museum Abteiberg unter der Rufnummer 02161/25-2630 oder per E-Mail unter museum_abteiberg@moenchengladbach.de melden.

Das Thema wird das Museum Abteiberg mit einer ebenso künstlerisch wie naturwissenschaftlich und ökologisch-politisch motivierten Ausstellung einnehmen – im Museum zu sehen vom 12.07. bis 26.10.2015: „Der Apfel.

Eine Einführung. (Immer und immer und immer wieder)“. Antje Majewski realisierte diese Ausstellung 2014 erstmalig in Łodz. Ihr Konzept ist im Austausch mit dem legendären polnischen Künstler Paweł Freisler entstanden und wird weitere Arbeiten von Jimmie Durham, Agnieszka Polska und Piotr Życieński zeigen.

In Łodz konnten unter Leitung der Permakultur-Gruppe Fundacja Transformacja gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern bereits 100 Apfelbäume im Stadtraum gepflanzt werden.

„Wir wollen diesen Bereich der Parkanlage, in dem sich ein besonderer Aussichtspunkt auf die Stadt befindet, stärker beleben und in der Verbindung zwischen dem noch entstehenden neuen Cityplatz vor dem MINTO, der Volkshochschule und dem Museum Abteiberg hervorheben“, so Stadtplaner Dagobertus de Marie.

Die sechs Apfelbäume für den neuen Obstgarten im Hans Jonas-Park sind eine Stiftung des Naturschutzbunds NABU NRW und der Baumschule Morjan in Erkelenz.

Der Geschäftsführer des NABU NRW, Bernhard Kamp, wird gemeinsam mit Antje Majewski und dem Stadtplaner Dagobertus de Marie sowie Vertretern des Museums Abteiberg, des Grünflächenamts und der Nachbarn am Abteiberg am 16.04.2015 zur Anpflanzung der ersten sechs Bäume anwesend sein.

Das im Jahr 2012 begonnene mehrjährige Außenprojekt „Ein ahnungsloser Traum vom Park“ ist ein Gemeinschaftsvorhaben von Museum Abteiberg und MAP Markus Ambach Projekte.

Es wurde ermöglicht durch eine Initialförderung der Kunststiftung NRW und der Hans Fries-Stiftung und will in Zusammenarbeit mit Künstlern und Bürgern der Stadt neue Entwicklungen und urbane Nachbarschaften auf dem Abteiberg initiieren.

Die PHASE 2.2. im Projekt „Ein ahnungsloser Traum vom Park“ wird unterstützt durch die Hans Fries-Stiftung, den Naturschutzbund NABU NRW sowie lokale private und unternehmerische Förderer.

Fotos: Stadt Mönchengladbach

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