Deutscher Tierschutzbund – Leitmotto Welttierschutztag 2013: Stimme für die Tiere – Tierschutz muss bei Regierungsbildung Topthema sein

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Der 4. Oktober, Tag des Heiligen Franziskus von Assisi, wird international von Tierschützern als „Welttierschutztag“ genutzt, um auf drängende Tierschutz-Probleme hinzuweisen.

Der Deutsche Tierschutzbund und seine über 700 Mitgliedsvereine begehen den diesjährigen Welttierschutztag unter dem verlängerten Bundestagswahl-Motto „Stimme für die Tiere – Machen Sie den Bundestag tierfreundlicher“.

Der Verband betont, dass von den beginnenden Sondierungsgesprächen und gegebenenfalls späteren Koalitionsverhandlungen neue Impulse für bessere Tierhaltungsbedingungen in der Landwirtschaft, den Vorrang für tierversuchsfreie Forschung, einen besseren Heimtierschutz und die Stärkung des praktischen Tierschutzes vor Ort ausgehen müssen.

Die zentrale Forderung der Tierschützer ist das Verbandsklagerecht für seriöse, als gemeinnützig anerkannte Tierschutzverbände.

„Tiere haben keinen Preis, Tiere haben einen Wert. Das muss die Leitlinie sein, nach der zukünftig eine neue Bundesregierung den Tierschutz in Deutschland aktiv gestaltet. Die immer gepriesene Vorreiterrolle in Europa kann Deutschland derzeit nicht mehr beanspruchen, da müssen wir aber wieder hin.

In vielen Tierschutzbelangen haben wir dringend Handlungsbedarf. Wir brauchen ein Verbandsklagerecht, wir brauchen ein neues Tierschutzgesetz und wir brauchen mehr Unterstützung für den praktischen Tierschutz“, appelliert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, an die Teilnehmer der Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung.

Kernforderung ist die Einführung der Verbandsklage für anerkannte Tierschutzorganisationen. In acht Bundesländern ist diese bereits auf den Weg gebracht bzw. eingeführt: Ein klares Signal, dass sich auch auf Bundesebene etwas bewegen muss.

Die Verbandsklage ist in anderen Bereichen eine Selbstverständlichkeit, im Naturschutz hat sie sich bewährt. Bisher wurde den Tierschutzverbänden dieses Klagerecht verweigert. Auch vor dem Hintergrund des Tierschutzes im Grundgesetz ist das inakzeptabel.

Weiteres Beispiel: Alle Parteien im Bundestag wollen Tierversuche mindestens reduzieren, doch die steigende Zahl an jährlich „verbrauchten“ Tieren, knapp drei Millionen bundesweit, spiegeln dies nicht wider. Hier erwarten die Tierschützer unter anderem mehr politisches Engagement für Alternativmethoden.

Auch die Tierheime erhoffen sich einen Impuls von der neuen Bundesregierung, Ziel sollte eine bundeseinheitliche und kostendeckende Erstattung der Tierheimarbeit sein. „Die Politik kauft sich bisher aus ihren Pflichtaufgaben, wie etwa der Fundtierbetreuung, günstig, wenn nicht sogar billig heraus. Die Tierheime bleiben auf den Kosten sitzen, bekommen immer neue Aufgaben aufgedrückt. Hier muss eine neue Bundesregierung mit einem Sofortprogramm helfen“, fordert Schröder.

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