Meere vor Plastikmüll schützen!

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Das BMBF (Bundesminsterium für Bildung und Forschung) startet mit zehn EU-Staaten Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen / Wanka: „International abgestimmtes Vorgehen ist nötig“.

Schon 2006 berichtete und warnte Greenpeace vor den Gefahren von Plastikmüll in den Meeren.

Auch der WWF, BUND, sowie fair-fish und andere Organisationen weisen auf die Gefahr für die Meeresbewohner und letztendlich auch den Menschen hin.

Wie das BMBF mitteilt, betrug 2013 die globale Produktion von Kunststoffen bereits 299 Millionen Tonnen. Davon wurden 57 Millionen Tonnen in Europa produziert. Mindestens 270 000 Tonnen schwimmen als riesige Plastikinseln auf den Weltmeeren.

Der Müllteppich im Nordpazifik (Great Pacific Garbage Patch), der 1997 entdeckt wurde, hat etwa die Größe von Deutschland und Frankreich zusammen und enthält schätzungsweise eine Million Plastikteile pro Quadratkilometer.

Ein Teil des Plastikmülls zerfällt unter UV Strahlung und Wellenschlag in langlebiges Mikroplastik. Der Wissensstand über die Herkunft, die räumliche Verteilung von Mikroplastik in marinen Systemen und die toxikologischen Wirkungen auf marine Organismen und auf die Gesundheit des Menschen ist lückenhaft.

Daher hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein europaweites Forschungsprogramm zum Thema Mikroplastik initiiert.

In Zusammenarbeit mit neun weiteren Mitgliedsstaaten (Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien), startet im Februar erstmalig eine gemeinsame Förderbekanntmachung über alle zehn Länder hinweg zu“Mikroplastik in marinen Systemen“, mit einer Gesamtfördersumme von bis 7,5 Millionen Euro („Ecological aspects of marine microplastics“ der Joint Programming Initiative on Healthy and Productive Seas and Oceans).

Das BMBF unterstützt damit deutsche Forschungsorganisationen, sich an der Erforschung offener Fragen zum Thema Mikroplastik zu beteiligen.

„Mikroplastik im Meer ist ein grenzüberschreitendes Problem, das ein international abgestimmtes Vorgehen erfordert. Umso wichtiger ist diese gemeinsame europäische Initiative.

Unser Ziel ist es, mögliche Gefahren für die Meere und den Menschen zu erforschen und ihnen dadurch wirksam begegnen zu können“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Mit der Pilotmaßnahme soll eine einheitliche Messmethodik entwickelt werden, um wissenschaftliche Untersuchungen besser vergleichen zu können. In einer globalen Studie wird dargestellt werden, auf welchem Wege das Plastik in die Meere gelangt, wie sich die Partikel in der marinen Umwelt verbreiten und welche toxikologischen Effekte sie auf marine Organismen haben und damit auf den Menschen am Ende der Nahrungskette.

Geplant ist, dass die Ergebnisse aus den geförderten Projekten in einen gemeinsam formulierten Aktionsplan der G7-Wissenschaftsministerkonferenz zu Forschung und Innovation gegen Meeresvermüllung münden.

Durch die Joint Programming Initiative „Productive and Healthy Seas and Oceans (JPI OCEANS)“ werden zwischenstaatliche europäische Aktivitäten zum Thema Meere und Ozeane gebündelt, koordiniert und entwickelt.

Foto: greenpeace.org

 

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