Verkauf der RWE-Aktien ist beschlossen • Viersener Kreistag folgt dem Vorschlag von Landrat Dr. Coenen

Hauptredaktion [ - Uhr]

Der Kreis Viersen wird seine RWE-Aktien verkaufen. Dies hat der Viersener Kreistag mit großer Mehrheit in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen.

„Ich denke, wir haben eine gute Entscheidung getroffen, den Vermögensverfall jetzt zu stoppen und das verbliebene Vermögen zu sichern“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.

„Es ist eine politische Grundsatzentscheidung und ich freue mich, dass der Kreistag mit so großer Mehrheit meinem Vorschlag gefolgt ist.“

42 der 55 anwesenden Kreistagsmitglieder sowie der Landrat stimmten für den Verkauf des Aktienpakets.

„Mit der Entscheidung des RWE-Vorstands, vorerst keine Dividende mehr auszuschütten, ist der letzte Grund entfallen, der uns möglicherweise an den RWE-Aktien hätte festhalten lassen können“, betonte Dr. Coenen in seiner Rede vor dem Kreistag.

Er riet den Kreistagsmitgliedern, zeitnah eine Entscheidung herbeizuführen.

Der Kursverfall der Papiere habe zu einer Wertberichtigung von insgesamt 54 Millionen Euro seit der Eröffnungsbilanz des Kreises im Jahr 2009 geführt.

Unsichere Geschäftsaussichten für RWE infolge des Kohle- und Atomausstiegs, eine schlechte Bewertung der Aktie durch Ratingagenturen, der unsichere Verbleib im deutschen Leitindex DAX und die Ausgliederung der zukunftsträchtigen und rentablen Geschäftsfelder seien gute Argumente, die Aktien zu verkaufen.

„Durch die jüngst vollzogene Aufspaltung der RWE AG sind die kommunalen Anteilseigner nur noch an einer Gesellschaft beteiligt, deren Geschäftsmodell mit den Feldern atomare und fossile Energieerzeugung keine Zukunft mehr hat.“

Mit dem Votum des Kreistags ist nun die richtungsweisende Entscheidung gefallen, sich vom RWE-Aktienpaket zu trennen.

In welchem Zeitraum dies geschieht, wie groß die Verkaufs-Tranchen sind und ob der Kreis einen Mindestverkaufspreis setzt, ist noch offen.

„Dies werden die zuständigen Gremien nach intensiver Beratung beschließen“, sagt Dr. Coenen. Ebenso stehe die Entscheidung an, in welcher Form das Geld wieder angelegt werde.

Hintergrund

Der Kreis Viersen hält derzeit 66.800 RWE-Stammaktien, die Kreis-Wirtschafts­förderungs­gesellschaft (WFG) 1.432.180 Stammaktien sowie 13.450 Vorzugsaktien des Energieversorgers.

Der Kreis Viersen hatte im Jahr 1982 seine RWE-Aktien in die WFG eingebracht, damit diese aus den Dividendeneinnahmen ihre laufende Geschäftstätigkeit finanziert.

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