HDZ: Wettbewerb zur Fassadengestaltung entschieden – Gewinner kommt aus Aachen [mit O-Ton]

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

kada_02Sichtlich zufrieden und entspannt stellte der Preisgerichtsvor­sitzende, Prof. Carl Fingerhuth (Zürich/CH) das Wettbewerbs­ergebnis vor, das als architektonisches Highlight bezeichnet wird.

Dies bestätigten auch Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude und der Vorstandsvorsitzende der mfi AG, Matthias Böning, in der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz von Stadt und mfi.

Von den insgesamt 9 Teilnehmern (6 Büros reichten ihre Arbeiten zur Beurteilung ein) ging das Architekturbüro kadawittfeldarchitektur (Aachen) als Sieger hervor und darf sich über ein Preisgeld von über 22.500 Euro freuen.

Persp_HindenburgstrasseDSC_7794Der Entwurf diese Büros überzeugte die Jury durch seine hohe gestalterischen Homogenität, mit der es gelingt intelligent die Bezüge des Stadtgrundrisses aufzunehmen und im Gebäude fortzuführen.

DSC_7796-xDie Architektur ist spektakulär und einfühlsam zugleich und erlaubt es sehr flexibel auf die komplexe Frage der Eingangssituationen und deren Höhenlage zu antworten, so die Einschätzung der Jury, die sich mit 7:2 Stimmen für den Aachener Entwurf ausgesprochen hatte.

Grundlage für das im März begonnene Verfahren war das im Rahmen des Grundstücksvergabeverfahrens entwickelte Raum- und Funktionskonzept.

Dieses orientiert sich an drei städtebaulichen Leitgedanken:

  • der Vervollständigung und Aufwertung der Mönchengladbacher Fußgängerzone
  • der Integration des Baukörpers des Handels- und Dienstleistungszentrums in die vorhandene städtebauliche Struktur
  • der Schaffung eines neuen innerstädtischen Platzes zwischen dem Alten Markt und Europaplatz vor dem hauptbahnhof

Der Wettbewerb zur Fassadenplanung wurde als beschränkter kooperativer Wettbewerb nach RAW 2004 mit 9 Teilnehmern durchgeführt.

Nach einer ersten Ideenvorstellung im Anfang April hatten die sechs Teilnehmer hatten dann noch einmal vier Wochen Gelegenheit die Entwürfe auszuarbeiten, bevor sie diese in der dem Preisgericht heute (20.05.2011) erneut präsentierten

Die Beiträge wurden anschließend nach den folgenden Kriterien bewertet:

  • Architektur- und Gestaltungsqualität
  • Einhaltung der planungsrechtlichen Vorgaben
  • Verkehr, u.a. Berücksichtigung der besonderen Erschließungsvorgaben
  • Funktionalität und Nutzungsqualitäten, Variabilität der Nutzung
  • Technisches Konzept, u.a. Qualität und Plausibilität des energetischen Konzepts
  • Nachhaltigkeit und Energieeffizienz des Vorhabens
  • Wirtschaftlichkeit der Maßnahme, insbesondere des festgelegten Kostenrahmens

DSC_7786DSC_7787Den zweite, mit 13.500 EURO „honorierten“ Platz belegte das Berliner Büro Eicke Becker Architekten; den dritten Platz (9.000 EURO) belegten Dr. Schrammen Architekten, Mönchengladbach.

Im Anschluss an die Pressekonferenz führten wir ein Gespräch mit dem Technischen Beigeordneten der Stadt Mönchengladbach, Andreas Wurff, der dabei auch die farbliche Gestaltung erläuterte:

DSC_7796-fassadenelemente

[audio:11-05-20-hdz-interview-wurff.mp3]

Mit dem Gewinnerentwurf des Architekturbüros kadawittfeldarchitektur dürfte sich auch die Diskussion um die optische Funktion des jetzigen IDUNA-Hochhauses erledigt haben.

Am 25. Mai 2011 um 18 Uhr findet in der Kaiser-Friedrich-Halle eine öffentliche Informationsveranstaltung von Stadt und mfi zu den geplanten Mönchengladbach Arcaden statt.

Hierbei werden auch das aktuelle Verkehrskonzept, die von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung erstellte Auswirkungsanalyse des Centers auf den Einzelhandel und das Ergebnis des Fassadenwettbewerbes vorgestellt.

Im Juni sollen dann in einer öffentliche Ausstellung alle sechs unterschiedlichen Entwürfe in einem „Showroom der mfi Arcaden“ und ein Modell des HDZ gezeigt und erläutert werden.

5 Kommentare zu “HDZ: Wettbewerb zur Fassadengestaltung entschieden – Gewinner kommt aus Aachen [mit O-Ton]”
  1. Klotz bleibt Klotz, da kann die Fassade noch so einladend und toll aussehen.

    Das Geschäftskonzept ist ein Klotz in Gladbach: Massen anziehen mit den zu stemmenden Verkehrsproblemen (die zahlt bekanntlich der Gladbacher Bürger) zu Lasten kleiner Geschäfte.

    Die nächste politische Aufgabe wartet: was tun mit den Leerständen im unteren Bereich der Hindenburgstraße?

    Die Hoffnung: Dass dieser Klotz nicht irgendwann ein Leerstand-Pleite-Klotz wie das Schauspielhaus wird. Dann hat die Stadt allerdings einen dickeren Klotz am Bein, den sie sich auch noch selbst angezogen hat.

    Diesen Risiko-Klotz tragen allerdings die kommenden Politiker, nicht die, die jetzt verantwortlich sind.

    Welch klotzige Politik.

  2. Von allen Entwürfen der beste? Vielleicht.

    Also können wir froh sein, was uns erspart blieb (z.B. der einfallslose Glaskasten-Entwurf von Dr. Schrammen, der mit dem 3. „Trostpreis“ belohnt wurde!) und müssen uns in unser von Politikern bestimmtes Schicksal, das wir an- und hinzunehmen haben, fügen. Sind wir letztendlich auch selbst schuld.

    Besser ein „kleiner“ Klotz als das, was uns mit den ECE-Plänen der CDU/FDP (auch SPD?); Herr Bude soll auch dafür gewesen sein) widerfahren wäre?

    Ein schwacher Trost, nur die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben. Klotz bleibt Klotz.

    Drinnen wird das Ding so sein wie alle Arcaden von mfi. Mehr oder weniger wie Discounter: immer dasselbe Programm in jeder Filiale. dm-Markt, Fielmann, „Erlebnisgastronomie“, backwerk, douglas, footlocker, bodyshop und wie die Ketten alle heißen. Der Tempel muss schließlich gefüllt werden.

    Hoffen wir, dass die Terrakottaröhren nicht so häßlich und unruhig sind wie auf dem Entwurf. Wird es zu dunkel, wird der Klotzeffekt noch größer.

    Lassen wir uns überraschen wie vergrämend der Klotz auf die Geschäfte der „Rest-Hindenburgstraße“ wirken wird. Da steht der Stadt mit Sicherheit noch einiges „ins Haus“ oder besser „ins leere Haus“. Leerstände vorprogrammiert.

    Egal. Zum Glück haben wir zwei Zentren!

    Auf nach Rheydt, dort gibt’s demnächst einen schönen Markt. Viele Geschäfte drumherum wurden bereits aufgehübscht, sogar die Hauptstraße sieht teils schon wieder ein bißchen propper aus.

    Der Rest wird auch noch. Dort kann man flanieren, hier und da verweilen. Vielleicht sprudeln sogar irgendwann wieder die Brunnen.

    Jedem das seine.

  3. Mir gefallen weder Fassade noch Gebäude. Dieser futuristische Klotz strahlt für mich so viel Charme, Atmosphäre und Wärme aus wie eine Neonröhre. Der Kommentar von Herra_P beschreibt in der knappest möglichen Weise auch meinen Eindruck.

  4. @Herra_P

    Falsch! Richtig: potthässlich

  5. Hässlich

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