Pahlkebad: Die Ouvertüre zu einer besonderen Sitzung im Rheydter Rathaus

Hauptredaktion [ - Uhr]

Rheydter PahlkebadEs war schon eine ganz besondere Sitzung, die Sondersitzung von Bezirks­vertretung Rheydt-Mitte, Sportausschuss und Planungs- und Bauausschuss am späten Nachmittag des 11.09.2008.

Vielleicht war es ja auch ein historisches Datum dieses „Nine/Eleven“. Nicht von der weltweiten Tragweite wie 2001, aber für Rheydt und Mönchengladbach ein besonderes.

Für Rheydt, weil das Pahlkebad nun endlich eine von breiter Mehrheit getragene Perspektive hat, für Mönchengladbach, weil es eine solche „Sondersitzung“ wohl bislang noch nicht gab.

Angeregt von Norbert Bude “sicherlich in guter Absicht“ wurden die Tagesordnungen der drei Gremien so festgelegt, dass es nur beim Sportausschuss mehr als nur einen Tagesordnungspunkt gab.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung und des Bauausschusses konnten nachhause gehen (so sie nicht auch gleichzeitig Mitglieder des Sportausschusses waren). Die anderen mussten ausharren bis weit nach 21:30 Uhr.

Die Vorsitzenden stimmen sich über das Prozedere ab - v.l.: Boss (CDU), Baus (FDP), Sasserath (Die Grünen)Der Sitzung vorangegangen war der Versuch eine Abstimmung von Bezirksvorsteher Karl Sasserath (B90/Die Grünen) mit dem Sportausschussvorsitzenden Frank Boss (CDU) und dem Vorsitzenden des Planungs- und Bauausschusse (FDP) über das Prozedere.

Wenn eine Geschäftsordnung gab es für solche gemeinschaftliche Sitzungen offensichtlich nicht.

Man einigte sich zunächst darauf, dass entsprechend der üblichen „Beratungsfolge zunächst die Bezirksvertretung „ihre“ Sitzung abhalten und abstimmen sollte, dann der Sportausschuss und dann der Bauausschuss.

Das gefiel Erich Oberem (FWG) nun gar nicht. Der fragte, was das solle, man sei ja schließlich zu einer gemeinschaftlichen Sitzung zusammengekommen und solle dann auch bitteschön das Thema Pahlkebad auch gemeinsam diskutieren. Das klang logisch und wurde dann auch so gehandhabt.

Nicht einfacher wurde die Sache dadurch, dass SPD und B90/Die Grünen in allen drei Gremien gleichlautende Anträge eingebracht hatten, über die dann später auch in allen drei Gremien gesondert abgestimmt wurde.

Eine weitere Besonderheit war, dass Frank Boss, Vorsitzender des Sportausschusses, zu Beginn der Sondersitzung erklärte, dass an der Beratung und Beschlussfassung des Sportausschusses zum Thema „Giesenkirchen 2015″ aus Gründen der Rechtsvosicht nicht teilnehmen werde, da Herr Werner Wolf (Vorstand der Kreisbau AG) mit seiner Mutter verheiratet sei.

Damit beugte sich Boss (nachträglich) dem Vorwurf der FWG, die Boss schon in der Sitzung der Bezirksvertretung Giesenkirchen aufgefordert hatte, wegen „Befangenheit“ nicht an Beratung und Beschlussfassung teilzunehmen.

Boss hatte das seinerzeit vehement abgelehnt

und

über die Hintergründe dazu mehr an anderer Stelle auf BZMG, z.B. im BZMG-Artikel vom 28.05.2008.

Fast alle Plätzer der Besuchertribüne waren besetztKeine Besonderheit an dieser Sondersitzung war, dass die Zuschauertribüne des Rheydter Ratssaals fast vollständig gefüllt war mit Bürgern, die sich für die Debatte um das Pahlkebad interessierten.

Ebenfalls nichts Besonderes waren die Beifallsbekundungen dieser Sitzungsbesucher, wenn die Gegner des Neubaues im Plenum sich erneut für die Sanierung aussprachen und dass Bezirksvorsteher Sasserath sie „bei allem Verständnis“ darauf hinwies, solche Äußerungen zu unterlassen, da sie „in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen“ seien.

Danach wurde es auf den Rängen ruhiger, nicht aber im Plenum. Auch hierzu mehr auf BZMG.

Dass solche „Gemeinschaftssitzungen“ nicht die vielleicht erhoffte Effizienz erzielen können, dürfte eine wesentliche Erkenntnis der Verantwortlichen sein. Aber: „Versuch macht klug“.

3 Kommentare zu “Pahlkebad: Die Ouvertüre zu einer besonderen Sitzung im Rheydter Rathaus”
  1. @ Redaktion BZMG

    Hätte Ihr Artikel bereits um 11:51 Uhr und nicht erst um 22:15 Uhr am 17.d.M. zur Verfügung gestanden, hätte ich auch keinen Kommentar schreiben brauchen.

    Und es war gut, dass Sie nochmals auf den Punkt hingewiesen haben.

    Aus Sturheit (oder aus verletzter Eitelkeit?) wurde seitens der ‚Regierungsparteien‘ im MG der Vorschlag – ausgenommen Herrn Brandts (CDU) – nicht weiter diskutiert.

    Das ist Gladbacher Politik!

  2. @guenter41199

    Sie werden wissen, dass die Vorschläge nicht weiter diskutiert wurden. Daher finden Sie den Hinweis erst hier: http://www.bz-mg.de/index.php/pahlkebad-hauptausschuss-schliest-sich-den-empfehlungen-der-vorinstanzen-an/

  3. Bisher hat bz-mg immer sehr ausführlich über das Pahlkebad informiert.

    Jetzt vermisse ich die Info über einen Vorschlag des Stadtsportbund-Präsidenten Gerkens für eine Nutzung des bisherigen Bades als Veranstaltungshalle – die dem Stadtteil Rheydt sicher gut tun würde – und eine Badneubau im Bereich des Grenzlandstadions.

    Dies ist doch sicherlich ein Punkt, über den es zu diskutieren lohnt.

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