Die Bundeskunsthalle in Bonn • Ausstellungen in 2017 (Auswahl)

Andreas Rüdig [ - Uhr]

Bonn hießt die frühere bundesdeutsche Hauptstadt. Sie kann aber auch nach ihrem Bedeutungsverlust durch den Weggang der Regierung noch einige kulturelle Höhepunkte vorweisen. Einer davon soll hier vorgestellt werden.

Die Bundeskunsthalle wurde am 19. Juni 1992 eröffnet; erste Planungen gab es schon im Jahre 1977. Die Baukosten betrugen 127 Millionen Deutsche Mark. Sie soll den geistigen und kulturellen Reichtum der Bundesrepublik Deutschland darstellen; dazu gehört auch, Möglichkeiten zum kulturellen Austausch mit dem Ausland schaffen.

Die Ausstellungshalle soll Ausstellungen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik zu zeigen.

Im Sommer 2017 laufen dort einige Ausstellungen.

  • Die Ausstellung „Katharina Sieverding Kunst und Kapital Werke von 1967 bis 2017“ ist vom 11. März bis 16. Juli zu sehen. Sie ist etwas für Fotographie-Fans.
    Es gibt großformatige Bilder zu sehen. Die Fotokünstlerin zeigt künstlerisch verfremdete Porträtfotos sowie künstlerisch gestaltete Fotos.
    In einem eigenen Raum gibt es die Auseinandersetzung mit China, den USA und sich selbst zu sehen.
  • Die Ausstellung „Iran Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste“ kommt in der Zeit vom 13. April bis 20. August 2017 hinzu.
    Die Ausstellung ist klassisch aufgebaut. Am Anfang gibt es einen Film, der historische Daten visuell aufbereitet. Texte auf den Wänden liefern ergänzende Informationen.
    Filmstationen folgen.
  • Die historischen Funde gibt es in Glasvitrinen, die z. T. schrankähnlich in den Wänden eingelassen sind. Es gibt Vasen, Schalen, Terrakotta, Figuren, Keramiken, Siegel, Schmuck u. v. m. Am dem verschiedenfarbigen Wänden sind die jeweiligen Themenblöcke erkennbar.
  • „Comics! Mangas! Graphic Novels“ heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 10. September in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen ist.
    Nach Museumsangaben ist dies mit rund 300 Exponaten aus Amerika, Europa und Japan dies bislang umfangreichste Ausstellung ihrer Art zur Geschichte der Literaturgattung in Deutschland.
    Auf den ersten Blick ist sie klassisch aufgebaut. Im Eingangsbereich führt ein Film kinomäßig in das Thema Comic ein.
    Die Comics sind dann quasi wie Bilder an den Wänden aufgehängt.

Filmstationen, ein bemalter VW-Bus, Büchertische, Vitrinen mit Spielfiguren für Kinder und drei Stationen mit 3-D-Brillen – die Kuratoren haben bei der Gestaltung der Ausstellung ihrer Phantasie freien Lauf lassen können.

Die 3-D-Brillen sind ein Höhepunkt der Kunstpräsentation. Aufwendig gestaltet zeigen sie zum Beispiel eine orientalische Stadtlandschaft oder Hogan`s Alley, einen der ältesten Comics überhaupt.

Die Ausstellung ist in mehrere Themenbereiche untergliedert. Zu Beginn wird die allgemeine Geschichte des Comics im blauen Raum dargestellt.

Im roten Raum folgen berühmte Comic-Autoren vorgestellt, im grünen Raum die Populärkultur, im weißen Raum die Mangas, im 2. roten Raum die Independent-Szene und im gelben Bereich die graphic-novel-Literatur.

Die Ausstellungskonzeption gefällt. Die Inhalte sind stringent getrennt und optisch allein schon durch die Farbe der Wände getrennt.

Der Besucher kann die Entwicklung der Literaturform „Comic“ eigenständig nachverfolgen.

Alexander Braun und Andreas Knigge schufen als Kuratoren eine spannende und familienfreundliche Erlebniswelt, die durchaus einen Besuch lohnt.

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

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