Runder Tisch zur Bekämpfung häuslicher Gewalt tagte: Hilfe für betroffene Frauen und Kinder

Hauptredaktion [ - Uhr]

Immer mehr Frauen und Kinder werden Opfer häuslicher Gewalt. Dieser alarmierende Trend ist auch im Kreis Viersen zu beobachten. Zum fünften Mal tagte jetzt der Runde Tisch zur Bekämpfung häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder im Kreis Viersen.

50 Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Schulen, Gesundheitswesen, Verwaltung, Politik, Justiz und Polizei nahmen teil. „In der Öffentlichkeit wurde Gewalt in der Familie in der Vergangenheit stark verharmlost oder tabuisiert“, sagte Landrat Peter Ottmann, Schirmherr des Runden Tisches. „Doch es besteht dringend Handlungsbedarf. Ein erster Schritt wurde bereits mit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes gemacht. Dieses stärkt die Rechte der Opfer häuslicher Gewalt und zieht die Täter stärker zur Verantwortung“, so der Landrat. Erforderlich sei eine enge Vernetzung aller Fachleute und Beratungsstellen.

Die Einsatzzahlen der Polizei in Fällen häuslicher Gewalt sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: Wurden die Beamten im Jahr 2002 noch zu 191 Einsätzen gerufen, mussten sie im vergangenen Jahr 252 Mal eingreifen. Der Runde Tisch versucht, den Schutz und die Sicherheit betroffener Frauen und Kinder zu optimieren. Dazu stellte die Koordinierungsgruppe jetzt ihre aktuellen Arbeitsergebnisse vor: So wurde die Zusammenarbeit mit der ARGE Kreis Viersen aufgenommen: Die Situation betroffener Frauen bei der dortigen Beratung wird verbessert, weil diese in Zukunft von einem Ansprechpartner wahrgenommen wird.

Eine weitere Zusammenarbeit gibt es mit dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Viersen. Hier wurden themenbezogene Tagungen durchgeführt. Schwestern- und Krankenpflegeschüler werden während ihrer Ausbildung für den Umgang mit den Folgen häuslicher Gewalt im Krankenhausalltag sensibilisiert und geschult.

Beim Sozialen Dienst Katholischer Männer (SKM) wurde eine Anlaufstelle für Täter und ein Antigewalttraining eingerichtet. Weitere Informationen dazu gibt es unter der Telefonnummer 02151-841220.

Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Dienstag, 25. November, wird es zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geben.

Ansprechpartnerinnen für betroffene Frauen sind Karin Gottschlich vom Frauenzentrum Viersen unter der Telefonnummer 02162-18716 und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Viersen, Gabriele Cuylen, unter der Telefonnummer 02162-391003.

Bisher keine Kommentare

Ihr Kommentar