Causa Wurff • Teil VIII: „Altes Denken – Altes Handeln“ • CDU & „vertrauens­unwürdige“ Dezernenten

Hauptredaktion [ - Uhr]

Eine Abwahl hat es in Mönchengladbach noch nie gegeben, wohl aber Fälle, in denen die CDU „sich“ in Hinterzimmern unliebsamer Dezernenten „entledigte“. Beispiel: Prof. Dr. Günther Buhlmann.

Er war einer der letzten, wirklich engagierten Mönchengladbacher CDU-Sozial-Politiker – auch wenn er „Verwaltungsmann“ war – als er 1992, nach 25 Dienstjahren von OB Heinz Feldhege in den Ruhestand verabschiedet wurde.

„Wenn heute von einem sozialen Netz in Mönchengladbach die Rede ist, dann ist das Ihr Verdienst“, sagte Feldhege damals.

Zeitzeugen berichteten unserer Zeitung von einem weitblickenden und auch außerhalb seiner Dezernententätigkeit hochengagierten Sozialpolitiker, dessen Abschied nicht von ungefähr gekommen sein soll.

Gesundheitliche Schwierigkeiten, verursacht u.a. durch fraktionsinternes „Mobbing“ seitens des damaligen Fraktionsvorsitzenden Alfred Bohnen, sollen erheblich zu Buhlmanns Demission beigetragen haben.

Der Jurist Dr. Buhlmann erfuhr für seine richtungsweisenden Leistungen in fast allen kommunalen sozialen Handlungsfeldern bundesweit und parteiübergreifend hohe Anerkennung und wurde u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

Von damaligen Ratsmehrheiten wurde Buhlmann jedoch unter Federführung seiner eigenen Partei für den Anstieg der städtischen Schulden verantwortlich gemacht.

Dass diese Denkweise auch 20 Jahre nach Buhlmanns Ausscheiden vorherrscht, zeigt der Kommentar eines Lesers dieses Artikels überdeutlich:

rp-online: Günther Buhlmann: Soziales Netz der Stadt ist sein Kind

Zitat:

„Wahrer Demokrat:

Der Beitrag liest sich nett

Man könnte aber auch sagen, dass Herr Buhlmann einen nicht unerheblichen Anteil der Verantwortung dafür trägt, dass diese Stadt heute mit mehr als einer Milliarde € verschuldet ist.“ (Kommentar Ende)

Dass es auch Alfred Bohnen als CDU-Fraktionschef war, der dazu beitrug, dass Beigeordneter Erich Oberem sein CDU-Parteibuch zurückgab, wurde schon thematisiert.

Der Bezug zu heute ist einfach: „Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen“ – nur mit anderen Stimmen, Tönen und Instrumenten und in andere Richtungen …

Ein Kommentar zu “Causa Wurff • Teil VIII: „Altes Denken – Altes Handeln“ • CDU & „vertrauens­unwürdige“ Dezernenten”
  1. Es wäre sehr interessant von dem Kommentator in der RP zu erfahren, wie er zu dieser Feststellung kommt.

    Wie sah dessen „nicht unerhebliche Schuld“ an der Verschuldung Gladbachs mit heute mehr als 1 Milliarde wohl konkret aus?

    Gerüchte sind etwas geniales.

    Irgend jemand setzt sie in die Welt und irgenwann weiß keiner mehr, dass es nur Gerüchte waren und diese mutieren zur gerne genommenen „Wahrheit“.

    Sicher ist, dass keiner, der in einer Partei nicht stromlinienförmig ist, eine lange Halbwertszeit hat.

    Schließlich gibt es immer genügend, die warten an die Tröge zu kommen und mitklüngeln zu können.

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