„Zukunftsfaktor Bürgerengagement“: Entwicklungswerkstatt soll kreative Lösungen und Rahmenbedingungen erarbeiten

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

logo-mgJetzt ist es „amtlich“: Ein Schreiben des NRW-Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport bestätigt der Stadt, das Bewerbungsverfahren im Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ erfolgreich durchlaufen zu haben.

Mönchengladbach gehört nun zu insgesamt zehn Pilotkommunen in Nordrhein-Westfalen, die in einer Entwicklungswerkstatt kreative Lösungen und Rahmenbedingungen erarbeiten, die das freiwillige Engagement noch stärker fördern.

Oberbürgermeister Norbert Bude freut sich über die positive Resonanz aus dem Ministerium.

Er hat die Förderung des Ehrenamtes zur Chefsache erklärt und die nötigen Voraussetzungen innerhalb der Stadtverwaltung geschaffen.

„Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausübung einer freiwilligen Tätigkeit ist gemeinsames Ziel der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Stadt Mönchengladbach“, betont er.

Und Familienministerin Ute Schäfer ergänzt: „Zum Einen müssen wir dafür Sorge tragen, dass der Wert eines Ehrenamts stärker in der Öffentlichkeit anerkannt wird, zum Anderen aber auch Voraussetzungen schaffen, dass mehr Menschen bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen“.

Mit der Initiative „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ unterstützt die Landesregierung in einer ersten Pilotphase insgesamt neun Kommunen und einen Kreis dabei, die Engagementförderung vor Ort zu intensivieren.

Das Projekt wird vom Forschungsinstitut Geragogik in Kooperation mit den teilnehmenden Städten durchgeführt und zusätzlich durch externe Fachleute begleitet.

Die ausgewählten Kommunen sind Bonn, Burbach, Emsdetten, Hemer, Kamp-Lintfort, Lemgo, Mönchengladbach, Oberhausen und Solingen sowie der Kreis Lippe.

„In Mönchengladbach finden Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung schon in vielen Bereichen statt. Doch in Zukunft möchten wir uns taktisch noch besser aufstellen und noch mehr Menschen für das Ehrenamt begeistern“, so Bude.

[PM]

pfeil-rechts1http://www.engagiert-in-nrw.de/pdf/Zukunftsfaktor_BE_Infobrosch__re_Internet_0901.pdf

pfeil-rechts1http://www.engagiert-in-nrw.de/kommunen_engagement/kommunen_darstellungen/index.php

3 Kommentare zu “„Zukunftsfaktor Bürgerengagement“: Entwicklungswerkstatt soll kreative Lösungen und Rahmenbedingungen erarbeiten”
  1. @ Red. Politik & Wirtschaft

    Danke für die Info. Also ganz klar: politisches Engagement der Bürger nicht erwünscht!

  2. Auf Nachfrage beantwortet uns die Pressestelle der Stadt diese Fragen:

    1. Welcher Fachbereich ist bei diesem Projekt federführend?

    Das Büro des Oberbürgermeisters.

    2. Mit welchen „Besonderheiten“ hat die Stadt MG sich beworben?

    Bei diesem Pilotprojekt ging es nicht um „Besonderheiten“, sondern darum, verschiedene Voraussetzungen des Ministeriums zu erfüllen.

    Das sind:

    • Kommune möchte Zukunftsgestaltung und Engagementförderung strategisch angehen

    • Kommune steht noch am Anfang dieses Prozesses („Starterkommune“)

    • Explizite Unterstützung durch die Verwaltungsspitze (OB Norbert Bude hat Engagementförderung zur Chefsache erklärt)

    • Teilnahme am Programm Ehrenamtskarte des Landes NRW

    3. Welche Schwerpunkte sollen in MG gesetzt werden?

    Ziel des Projektes ist es, innerhalb von 12 Monaten diese Schwerpunkte individuell zu entwickeln.

    Schon jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass eine stärkere Einbeziehung älterer Menschen sowie die Arbeit mit Migranten wichtige Ansatzpunkte sind. (Stichwort: Demografischer Wandel)

  3. Zitat aus dem obigen Text:

    „In Mönchengladbach finden Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung schon in vielen Bereichen statt. Doch in Zukunft möchten wir uns taktisch noch besser aufstellen und noch mehr Menschen für das Ehrenamt begeistern”, so Bude.

    Bürgerbeteiligung in Mönchengladbach? Wo, wie und wann? Was eine solche bedeutet, darüber scheint seitens großer Teile von Politik, Verwaltung und vor allem OB noch viel Informationsbedarf zu sein. Dazu wird immer sehr gerne und schnell angefügt, dass man die repräsentative Demokratie für wichtig und einzig richtig hält.

    Bürgerengagement ist eine hervorragende Sache. Stimmt. Solange die Bürger dadurch nicht zum „Sparschwein“ werden oder als solches gesehen und genutzt werden.

    Früher wurden selbst interessierte Bürger, die sich z.B. in Seniorenheimen oder für Kinder und Jugendliche einzusetzen bereit waren, sehr kritisch gesehen und am liebsten hätte man es gehabt, dass die erst einmal eine Weiterbildung durchlaufen hätten. Die Haltung war manchmal schon fast arrogant.

    Jetzt in Zeiten leerer Kassen und der Erkenntnis, dass es sich durchaus rechnet, wenn Ehrenamtler Senioren durch den Park schieben, ihnen vorlesen, mit ihnen Spiele machen, Hausaufgaben betreuen etc. sind sie willkommen – auch als Entlastung der Mitarbeiter. Das sind echte Arbeitserleichterungsmaßnahmen. In Euro und Cent kommen da ordentliche Beträge zusammen.

    Diese Fördermittel, von denen hier die Rede ist, scheinen lediglich eine Anleitung dazu zu sein, dass und wie sich Kommunen profilieren können. Sozusagen „how to do“. Aus Steuermitteln finanziert. Von Bürgern für Bürger. Sehr empfehlenswert sie mal zu lesen.

    Unter vorstehendem Link z.B.:

    Es bietet interessierten
    zukunftsorientierten Kommunen, die hierbei noch am Anfang stehen, die Möglichkeit, unter fachlicher Begleitung u.a. durch externe Expert(inn)en

    • individuelle Konzepte und Strategien zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement zu entwickeln und zu erproben,

    • sich mit anderen Städten, Gemeinden und Kreisen über Potenziale, Handlungsoptionen aber auch mögliche Stolpersteine intensiv auszutauschen,

    • sich auf Landesebene als engagementfreundliche Kommune zu profilieren und andere zum Nachahmen anzuregen, Verwaltungsmitarbeiter(innen) im Rahmen einer speziellen Fortbildung für eine anspruchsvolle Querschnittsaufgabe zu qualifizieren

    Vor allem der letzte Absatz sagt sehr deutlich worum es vor allem geht: sich als engagementfreundliche Kommune zu profilieren.

    Klasse!

    Damit sich ein OB dann hinstellen und so tun kann als sei er der Motor des bürgerschaftlichen Engagements und mal wieder zum Foto-Shooting vorbei kommen kann?

    Solche Termine und auch die gewinngleiche Vergabe solcher Mittel machen sich ausgezeichnet in der Vita, wenn man noch weiter kommen will. Da werden Bürger schnell als billiges Beiwerk genutzt.

    Was ist wenn die Fördermittel verbraucht sind? So etwas soll ja, wie in der Wirtschaft, nur als Anschub dienen. Dann dürfen auch die engagierten Bürger (die teils auch noch Geld mitbringen) wieder alleine sehen wie sie klarkommen. Oder bleiben die vorgesehenen beiden Mitarbeiter dann in Amt und Würden?

    Gefördert wird, was (und wer) werbewirksam genehm ist.

    Und wer mehr über den Erfolg von bürgerschaftlichem Engagement und Bürgerbeteiligung in unserer Stadt erfahren will, der frage bei einigen Initiativen nach, z.B. der vom Schürenweg.

    Sorry, ich vergas. Klar, das ist ja nur die Wutbürgerfraktion, die man nicht will, weil sie einigen nicht ins (politische?) Programm (oder gar Interessen?) passt.

    Wir Bürger sollen ja nur Gutes tun, den OB zum Pressetermin holen und dann aber, bitte schön, mal alle die Ärmel hoch krempeln.

    Wie sagt Pispers in solchen Fällen: Toll, toll, toll!

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